Die islamistische Terrororganisation Boko Haram hat den größten Teil der Schülerinnen, die sie im Februar bei einem Überfall auf eine Mädchenschule in Dapchi im nigerianischen Bundesstaat Yobe entführt hatten, wieder freigelassen. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, sind nach Angaben der Eltern der entführten Mädchen insgesamt 101 der 110 Opfer wieder freigelassen worden. Fünf weitere Schülerinnen seien kurz nach ihrer Entführung gestorben, von dreien fehle jede Spur.
Große Sorge bereitet den Informationen zufolge das Schicksal der einzigen Christin unter den entführten Schülerinnen: Ihre ehemaligen Mitschülerinnen hätten berichtet, das Mädchen sei von den Islamisten versklavt worden. Über ihren Verbleib gibt es keine Informationen. Es ist zu befürchten, dass sie ebenso spurlos verschwunden bleiben wird wie früheren Opfer, die von Boko Haram in die Sklaverei verkauft wurden.
Die radikal-islamische Bewegung bezeichnet sich selbst als „Vereinigung der Sunniten für den Ruf zum Islam und den Dschihad“ und verfolgt das Ziel, im muslimisch geprägten Norden Nigerias einen islamischen Staat auf der Grundlage von Koran und Scharia zu errichten. Die Terrorgruppe ist auch in den Anrainerstaaten Tschad, Niger und Kamerun aktiv.
DT/chp
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