Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte würde katholische Priester, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben, am liebsten umbringen. Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn man solche Priester „noch heute Nacht töten würde“, so Duterte jüngst bei einer Wahlkampfveranstaltung.
Duterte schon lange mit katholischer Kirche über Kreuz
Schon seit lange liegt der philippinische Präsident mit der katholischen Kirche über Kreuz. Die Kirche kritisierte den 74-Jährigen für seinen blutigen Kampf gegen den Drogenhandel, in dessen Zuge Tausende ohne Gerichtsverfahren getötet wurden. Zudem will der Präsident die Todesstrafe wieder einführen.
Duterte hat wiederholt behauptet, als Jugendlicher selbst von einem Priester missbraucht worden zu sein. Die Täter nannte er „Hurensöhne“, die „den Reichen und der Elite dienen, denjenigen denen Banken und andere Unternehmen gehören“. Zudem behauptete Duterte in seinem Rundumschlag gegen die Kirche, dass alle Regierungen „chaotisch“ seien, wenn sich die katholische Kirche in die Regierungsführung einmische. Als Beispiel nannte er Chile und Südamerika. Dies sei schon seit langem so.
Bereits im Dezember rief Duterte zum Mord an Priestern auf
Es war nicht das erste Mal, das Duterte Priestern Gewalt androhte. Bereits vergangenen Dezember hatte er zum Mord an Priestern aufgefordert. „Diese Bischöfe, tötet sie, diese Dummköpfe sind zu nichts zu gebrauchen. Alles, was sie tun, ist Kritik üben.“
Es kommt immer wieder vor, dass philippinische Bischöfe Todesdrohungen erhalten – insbesondere diejenigen, die den Drogenkrieg des Präsidenten kritisieren. Ein Priester bezeichnete Dutertes Worte als „Dolch“ der gegen die Geistlichen gerichtet sei. „Die Botschaft ist eindeutig. Es sind nicht nur die Leute, die er tot sehen will, sondern auch unseren Glauben.“
DT/mlu
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