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Mehrheit schaut pessimistisch auf Wirtschaft im neuen Jahr

58 Prozent der Deutschen schaut nicht zuversichtlich auf die wirtschaftliche Entwicklung für das Jahr 2023. Dies ergibt eine aktuelle Tagespost-Umfrage.
Frankfurter Börse - Bulle und Bär
Foto: Frank Rumpenhorst (dpa) | Die Skulpturen von Bulle und Bär stehen am frühen Morgen vor der Frankfurter Börse.

Was die wirtschaftliche Entwicklung des Landes angeht, blicken die Deutschen eher pessimistisch auf das kommende Jahr. Die absolute Mehrheit von 58 Prozent der Deutschen schaut nicht zuversichtlich auf das Jahr 2023. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. 25 Prozent blicken hingegen mit Zuversicht auf das kommende Jahr. 15 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen, zwei Prozent wollen dazu keine Angabe machen.

Männer etwas häufiger zuversichtlich als Frauen

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Was die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands angeht, so schaue ich zuversichtlich auf das neue Jahr 2023.“ Männliche Umfrageteilnehmer schauen mit 30 Prozent deutlich häufiger zuversichtlich in Deutschlands wirtschaftliche Zukunft, als dies befragte Frauen tun (20 Prozent). Auch wenn alle Altersgruppen jeweils mehrheitlich nicht zuversichtlich auf Deutschlands Wirtschaftsentwicklung blicken, so sind die jüngsten und ältesten Befragten mit jeweils 33 Prozent am häufigsten positiv gestimmt. Befragte aus dem Westen Deutschlands sehen etwas häufiger zuversichtlich in die wirtschaftliche Zukunft als diejenigen aus dem Osten (26 zu 21 Prozent).

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Unterscheidet man die Befragten nach Religionszugehörigkeit, zeigt sich, dass lediglich islamische Befragte in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands zuversichtlich auf das Jahr 2023 schauen (44 Prozent). Von den katholischen Befragten blicken 54 Prozent nicht zuversichtlich auf die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im neuen Jahr. Zuversichtlich sind dagegen 31 Prozent. Von den Protestanten sind sogar 62 Prozent nicht zuversichtlich, nur bei 22 Prozent ist das Gegenteil der Fall. Freikirchler sind gespalten: Mit 40 Prozent blickt zwar eine relative Mehrheit von ihnen zuversichtlich auf die wirtschaftliche Entwicklung 2023. Gleichzeitig sind jedoch auch 38 Prozent nicht zuversichtlich. 

Die Erhebung, für die 2.010 erwachsene Personen vom 29. Dezember 2022 bis 02. Januar 2023 befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteizugehörigkeit auf. Lediglich bei Wählern der SPD blickt eine relative Mehrheit zuversichtlich auf die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr (42 zu 39 Prozent). Bei allen anderen Wählern überwiegt der Pessimismus. Von den AfD-Anhängern schauen sogar 83 Prozent ohne Zuversicht auf die Wirtschaft im kommenden Jahr. Wähler der Linkspartei sind ebenfalls wenig zuversichtlich (63 Prozent). Von den Anhängern der Union schauen 57 Prozent ohne Zuversicht auf die wirtschaftliche Entwicklung 2023, von den FDP-Wählern tun dies 53 Prozent. Bei den Grünen-Wählern überwiegt mit 43 Prozent auch der Pessimismus – von ihnen sind jedoch immerhin 39 Prozent zuversichtlich gestimmt.  DT/mlu

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