Erfurt/Würzburg

45 Prozent fürchtet negativen Einfluss von künstlicher Intelligenz

Wird künstliche Intelligenz langfristig das menschliche Leben zum Negativen verändern? 45 Prozent bejahen dies, wie eine aktuelle Tagespost-Umfrage ergibt.
ChatGPT
Foto: IMAGO/Jakub Porzycki (www.imago-images.de) | Sämtliche Religions- und Konfessionsgruppen haben jeweils mehrheitlich die Befürchtung, dass künstliche Intelligenz das Leben der Menschen negativ beeinflussen wird.

Eine relative Mehrheit von 45 Prozent der Deutschen befürchtet, dass künstliche Intelligenz langfristig das menschliche Leben zum Negativen verändern wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Etwa ein Drittel (33 Prozent) hegt diese Befürchtung hingegen nicht. Allerdings wissen 20 Prozent der Befragten nicht, ob sie diese Befürchtung teilen oder nicht. Zwei Prozent möchten hierzu keine Auskunft erteilen.

Protestanten fürchten negativen Einfluss häufiger als Katholiken

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Ich befürchte, dass künstliche Intelligenz langfristig das menschliche Leben zum Negativen verändert.“ Auch wenn beide Geschlechtergruppen jeweils relativ-mehrheitlich diese Befürchtung hegen, ist dieser Anteil unter den befragten Männern nur knapp relativ-mehrheitlich (42 Prozent) und beträgt bei weiblichen Befragten hingegen nahezu die Hälfte (49 Prozent). Entsprechend haben männliche Befragte diesbezüglich deutlich häufiger keine Angst als Frauen (39 zu 28 Prozent).

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Sämtliche Religions- und Konfessionsgruppen haben jeweils mehrheitlich die Befürchtung, dass künstliche Intelligenz das Leben der Menschen negativ beeinflussen wird. Von den befragten Katholiken hegen 45 Prozent diese Befürchtung, bei 37 Prozent ist dies nicht der Fall. Von den Protestanten fürchten sogar 48 Prozent einen negativen Einfluss von künstlicher Intelligenz auf das Leben der Menschen, 29 Prozent sehen das nicht so. Auffällig ist, dass unter freikirchlichen Befragten sogar eine absolute Mehrheit von 57 Prozent negative Auswirkungen von künstlicher Intelligenz befürchtet. 29 Prozent hingegen hegen diese Befürchtungen nicht.

Die Erhebung, für die 2.008 erwachsene Personen vom 03. bis 06. Februar befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteizugehörigkeit auf. Am häufigsten fürchten Wähler der AfD, dass künstliche Intelligenz das Leben der Menschen negativ beeinflussen wird (57 Prozent). Darauf folgen Anhänger der Linkspartei mit 49 Prozent und Wähler der Union mit 46 Prozent. Mit etwas Abstand folgen dann Wähler der SPD (39 Prozent) sowie der Grünen und der FDP mit jeweils 37 Prozent. Sowohl bei Grünen- wie auch bei FDP-Anhängern überwiegt jedoch der Anteil derjenigen, die nicht befürchten, dass künstliche Intelligenz das Leben der Menschen negativ beeinflussen wird.  DT/mlu

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