Betroffene berichten

Ex-Transpersonen bereuen „Geschlechtsumwandlung“

Personen, die eine „Detransition“ anstreben, warnen vor den oft unumkehrbaren Schäden von Hormonbehandlungen und chirurgischen Eingriffen.
Transgender-Kritik
Foto: AndreyPopov via imago-images.de (www.imago-images.de) | Immer mehr Menschen beklagen online und in den Medien, wie die Eingriffe zur Geschlechtsumwandlung ihr Leben zerstört hätten.

Das französische Magazin „Valeurs actuelles“ berichtet von Transpersonen, die zunehmend an die Öffentlichkeit gehen, um vor den Gefahren zu warnen, die von einer „Transition“, einer „Geschlechtsumwandlung“, ausgehen. Im Internet und in den Medien beklagen sie, wie die Eingriffe und Verstümmelungen ihr Leben zerstört hätten. „Manche Personen, die vor mehreren Jahren in den sozialen Netzwerken oder im Fernsehen stolz ihre Geschlechtsumwandlung angekündigt hatten“, so heißt es auf der Webseite des französischen Magazins, „kehren ins Lampenlicht zurück. Doch dieses Mal, um ihr Bedauern zu bekunden“.

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Und tatsächlich: Viele dieser „Kronzeugen“ hätten eingesehen, dass die durch Gaben von gegengeschlechtlichen Hormonen verursachten körperlichen Veränderungen irreversibel seien. Doch nun sei es für eine Umkehr zu spät. Noch schlimmer wirkten sich operative Eingriffe und die damit einhergehende Tragweite der Verstümmelungen aus, wenn ihnen ihre Geschlechtsorgane entfernt wurden: Verstümmelungen, die in der Regel zur Unfruchtbarkeit führten: „Ich werde nie mehr funktionierende Geschlechtsorgane haben“, äußert einer der Betroffenen.

Von Ärzten über Experimente getäuscht

Dazu geselle sich das Gefühl, von den Ärzten getäuscht worden zu sein. So präsentiere sich beispielsweise „Shape Shifter“ - eine mit männlichem Geschlecht geborene Transfrau – auf Twitter als „Überlebender experimenteller ärztlicher Transgender-Behandlungen“. Auf YouTube erklärt Shape Shifter, dass er sämtliche seiner Operationen bereue: „Mir wird jetzt bewusst, dass ich immer ein Mann gewesen bin“. Auch wenn er sich noch immer wie eine Frau schminke und kleide. Heute sei er nicht nur unfruchtbar, sondern leide auch an immer wiederkehrenden Infektionen: „Ich habe das Gefühl, an einem gesellschaftlichen und medizinischen Experiment teilgenommen zu haben“, erläutert er in einem seiner Videos. Man hätte ihm sagen sollen, „dass man in Wirklichkeit keine Möglichkeiten hat, eine Frau aus mir zu machen“. Dieser Eindruck sei weitverbreitet bei den Personen, die eine Detransition anstrebten. Sie meinten, viel zu wenig über die Konsequenzen dieses „Geschlechtsumwandlungs-Prozesses“ informiert worden zu sein.

„Sie wussten, was sie taten – ich nicht“

Auch Chris Beck glaubt, reingelegt worden zu sein. Bevor er 2013 zu „Kristin Beck“ wurde, habe er 20 Jahre lang in der Navy gedient und im Irak und in Afghanistan gekämpft: „Ich wurde von Leuten benutzt, die viel besser darüber Bescheid wussten als ich. Sie wussten, was sie taten – ich nicht“, bedauert er heute. Dennoch stelle er sich seiner eigenen Verantwortung: „Ich habe mein Leben zerstört. Ich bin kein Opfer, ich habe mir das selbst angetan, aber ich wurde dabei unterstützt“.

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Diesen Ex-Transpersonen zufolge seien indes die Ärzte die Hauptverantwortlichen bei der Minimalisierung der Risiken dieses schweren medizinischen Eingriffs. Tatsache sei, so schreibt „Valeurs actuelles“, „dass die Einnahme von Pubertätsblockern und gegengeschlechtlichen Hormonen weit davon entfernt ist, harmlos und reversibel zu sein“. Die lebenslang einzunehmenden Hormone beeinflussten die körperliche Erscheinung, die Emotionen sowie die Gesundheit. In diesem Sinne sei die Aussage der jungen Amerikanerin Sarah Eliz Har, die mit 15 Jahren eine Geschlechtsumwandlung durchgemacht habe, von dramatischer Bedeutung. Auf YouTube berichtet sie über die Auswirkungen der Einnahme männlicher Hormone: „Das Testosteron hat zahlreiche Effekte. Zunächst verliert man seine Kopfbehaarung, während die Behaarung im Gesicht zunimmt, in dem sich zudem Akne ausbreitet und das sich danach verändert“. Das Schlimmste sei laut Eliz Har gewesen, dass all diese irreversiblen körperlichen Veränderungen nach einem zehnminütigen Beratungstermin bei einem Kinderarzt ermöglicht wurden.

Die Rolle der Medien

Eine gewisse Verantwortung für diese menschlichen Dramen trügen nach Aussage dieser Ex-Transpersonen auch die Medien. Insbesondere in den Vereinigten Staaten fördere der mediale Diskurs die Transaktivisten, was Oli London anprangert. Der britische Influencer sei bekannt geworden, weil er über zehn chirurgische Eingriffe hat über sich ergehen lassen, um einem berühmten koreanischen Sänger ähnlich zu werden. Der durch die vielfachen OPs verunstaltete London kritisiert die Allgegenwart der Trans-Ideologie: „Überrascht es, dass diese Jugendlichen ihr Geschlecht ändern wollen, wenn diese Diskussion schon in den Schulen geführt wird?“ 

So begrüßenswert dieses neue Bewusstsein auch sei, so komme es doch zu spät, kommentiert „Valeurs actuelles“. Die „Detransitioner“ hätten zu Recht den Eindruck, ihrem eigenen Schicksal überlassen zu sein. Dieselben Ärzte, die ihnen damals zu einer Geschlechtsumwandlung geraten hätten, „wollen nichts mehr mit uns zu tun haben“, beklagt Sarah Eliz Har – was darauf hinausliefe, eine falsche Diagnose zuzugestehen. Auch seitens der LGBT-Community käme keinerlei Unterstützung für diese Ex-Transpersonen, die oftmals als Verräter wahrgenommen würden. 

Unabhängig von ihrem persönlichen Einzelfall – denn sie bleiben eine Minderheit – ergreifen diese „Detransitioner“ vor allem deshalb das Wort, um ein junges Publikum vor diesen Abwegen zu bewahren. „Wissen die Leute, dass es die gleiche Behandlung ist, die bei einer chemischen Kastration von Pädophilen angewandt wird?“, fragt Sarah Eliz Har. Vielleicht sei es gut, wenn diejenigen, die eine Geschlechtsumwandlung in Betracht zögen, zweimal darüber nachdächten, wenn sie besser informiert würden.  DT/kks

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