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Biden-Regierung griff in Transgender-Leitlinien ein

Politischer Einfluss auf ein angeblich wissenschaftliches Dokument zur Transgendergesundheit mit weltweiter Reichweite? Das legen jüngst bekannt gewordene Gerichtsdokumente in den USA nahe.
LGBTQ-Pride-Parade in New York
Foto: IMAGO/Carlos Chiossone (www.imago-images.de) | Erneut steht die Wissenschaftlichkeit der WPATH-Leitlinien in Frage, denen Kritiker vorwerfen, nicht auf empirischer Evidenz zu basieren, sondern einseitig die sogenannte transaffirmative Behandlung auch von Kindern ...

Erneut steht die weltweite Transgender-Gesundheitsorganisation WPATH in der Kritik. Eine hochrangige Beamte der Biden-Regierung soll den Verband dazu gedrängt haben, in der letzten Version ihrer Behandlungsstandards auf Altersbeschränkungen für Hormongaben und Operationen zu verzichten. Das berichtete die „New York Times“ zu Wochenbeginn unter Berufung auf kürzlich freigegebene Gerichtsdokumente.

Erneut steht damit die Wissenschaftlichkeit der WPATH-Leitlinien in Frage, denen Kritiker vorwerfen, nicht auf empirischer Evidenz zu basieren, sondern einseitig die sogenannte transaffirmative Behandlung auch von Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie zu propagieren. Die von der WPATH (World Professional Association for Transgender Health) entwickelten Behandlungsrichtlinien („Standards of Care“) dienen Ländern weltweit als Grundlage für die Behandlung von Patienten mit Geschlechtsdysphorie. 

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Bei der betreffenden Beamten handelt es sich um die stellvertretende US-Gesundheitsministerin und Transfrau Rachel Levine. Als Ansprechpartnerin für Transgender-Fragen in der Regierung Biden habe Levine offensichtlich befürchtet, dass das Vorhandensein von Altersgrenzen für Transgender-Behandlungen den politischen Widerstand gegen diese Behandlungen wachsen lasse, so die „New York Times“.

Keine Altersgrenzen für Hormone und OPs in den WPATH-Leitlinien

Ein 2021 veröffentlichter Entwurf der WPATH-Richtlinien empfahl, das Mindestalter für Hormonbehandlungen auf 14 Jahre, für Brustamputationen auf 15 Jahre, für Brustvergrößerungen oder Gesichtsoperationen auf 16 Jahre und für Genitaloperationen auf 17 Jahre herabzusetzen. Die letzte Version der Behandlungsrichtlinien von 2022 nennt gar keine Altersgrenzen mehr. Die im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens, in dem das Verbot von Transgender-Behandlungen im Bundesstaat Alabama angefochten wird, veröffentlichten Dokumente legen nun nahe, dass der Einfluss Rachel Levines für den Wegfall der Altersgrenzen gesorgt hat.

Die „New York Times“ zitiert unter anderem einen WPATH-internen Email-Wechsel, in dem es heißt, Levine sei „sehr besorgt darüber, dass Altersgrenzen (hauptsächlich für Operationen) den Zugang zu Pflege für trans Jugendliche und vielleicht auch für Erwachsene beeinträchtigen werden. Offenbar ist die Situation in den USA schrecklich und sie [Levine] und die Biden-Regierung befürchtet, dass Altersgrenzen in dem Dokument die Situation noch verschlimmern werden. Sie bat uns, sie zu entfernen.“

WPATH bereits seit Längerem in der Kritik

Bereits im März hatten durchgestochene Akten ein zweifelhaftes Licht auf die medizinischen Praktiken des Weltverbands für Transgender-Gesundheit geworfen. Die vom amerikanischen ThinkTank „Environmental Progress“ im Frühjahr geleakten WPATH-Files lassen vermuten, dass WPATH-Mitglieder keine Rücksicht auf die langfristigen Folgen der sogenannten „affirmativen Behandlung“ für die Patienten nehmen, obwohl sie sich der schwächenden und potenziell tödlichen Nebenwirkungen von geschlechtsübergreifenden Hormonen und anderen Behandlungen bewusst sind. 

Wie auch in Europa ist die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die sich als transgender bezeichnen, in den letzten Jahren in den USA rasant gestiegen. Eine „Reuters“-Analyse von Versicherungsdaten ergab, dass 2021 4.200 amerikanische Jugendliche eine Östrogen- oder Testosterontherapie begannen, mehr als doppelt so viele wie vier Jahre zuvor. DT/fha

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