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Europäisches Parlament erhält Weihnachtskrippe

Drei Jahre Bemühungen der spanischen Abgeordneten Isabel Benjumea wurden dank der EU-Präsidentschaft Roberta Metsolas mit Erfolg gekrönt.
Weihnachtskrippe für Europäisches Parlament
Foto: KH via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Symbolbild: Die Weihnachtskrippe im Europäischen Parlament wird nun von den spanischen Abgeordneten der EVP-Fraktion gesponsert.

Das Europäische Parlament hat eine Weihnachtskrippe bekommen: Am Hauptsitz in Brüssel wurde Ende November eine Krippe aufgestellt, die bis zum 6. Januar bleiben wird. Diese geht auf eine Initiative der spanischen Abgeordneten Isabel Benjumea aus dem Jahr 2019 zurück, als die Politikerin Mitglied des Europäischen Parlaments wurde. In einem Interview mit der spanischen Zeitung „ABC“ führt sie aus: „Als ich zu Weihnachten 2019 im Europäischen Parlament fragte, wo die Weihnachtskrippe sei, hieß es, es sei nie eine aufgestellt worden.“ Sie habe sich dann um die Erlaubnis bemüht, dem Parlament eine Krippe zu schenken. Allerdings sei es zeitlich nicht mehr möglich gewesen: „Ich bin an der Bürokratie gescheitert“.

Bislang nur ein Weihnachtsbaum

Deshalb habe sie ein Jahr später das Vorhaben mit Unterstützung zweier Abgeordneter, der  maltesischen Roberta Metsola und der spanischen Dolors Montserrat, rechtzeitig gestartet. „Dann erhielt ich die klare Antwort ‚Nein’, weil es ‚für nicht gläubige Menschen anstößig sein könnte’. Ich fand das empörend.“ Laut der Online-Plattform „InfoCatólica“ fragte sie dann zurück: „Ist es anstößig, ein Museum zu betreten und die wunderbaren Werke von Fra Angelico, Caravaggio oder Velazquez zu sehen, wenn sie die Verkündigung, die Anbetung der Könige oder die Geburt Christi zeigen?“

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In dem erwähnten Interview erzählt sie weiter: „Ich hielt es für unannehmbar, die christlichen Wurzeln Europas zu ignorieren, oder zu übersehen, dass die Mehrheit der europäischen Bevölkerung Weihnachten als Gedenken an die Geburt Jesu Christi feiert.“

Bislang erinnerte am Hauptsitz des EU-Parlaments an die Weihnachtszeit nur ein Weihnachtsbaum, der von der österreichischen Delegation als Geschenk überreicht wird. Die Tradition, einen niederösterreichischen Christbaum im EU-Parlament in Brüssel aufzustellen, jährt sich dieses Jahr zum 25. Mal.

Nachdem aber Roberta Metsola im Januar 2022 EU-Parlamentspräsidentin wurde, habe sie dem Vorhaben „den endgültigen Auftrieb gegeben, den ihr Vorgänger, der italienische Sozialist David Sassoli, nicht zu geben wagte, obwohl er sich stets als gläubigen praktizierenden Katholiken bezeichnet hat“, schreibt „InfoCatólica“.

Spanische EVP-Abgeordnete stiften Krippe

Die Weihnachtskrippe wird nun von den spanischen Abgeordneten der EVP-Fraktion gesponsert. Die Mitglieder der Europäischen Volkspartei hoffen, das sie ähnlich dem Christbaum aus Niederösterreich zu einer Tradition wird – es sei denn, dass andere Parlamentsabgeordnete „darauf bestehen zu erklären, dass sie die Krippe ‚anstößig’ finden“, so Isabel Benjumea. 

Mit der Ausführung der EP-Weihnachtskrippe wurde der spanische Kunsthandwerker Jesús Griñán beauftragt, der seit 1952 ein Familienunternehmen führt. Seitdem hat er viele Weihnachtskrippe für viele Länder Europas und sogar Japan ausgeführt. Die Region Murcia, aus der Griñán stammt, besitzt eine reiche Tradition in der Herstellung von Weihnachtskrippen.  DT/jg

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