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Wo man Armenien die „Sammlung der überlebenden Schriften“ bewundern kann

In der armenischen Hauptstadt Jerewan befindet sich ein Museum, das eine der wertvollsten Handschriftensammlungen der Welt beherbergt. Trotz Krieg und Zerstörung haben die wertvollen Schriftstücke die Jahrhunderte überdauert.
Matenadaran-Museum in Jerewan
Foto: Nicole Quint | In den Räumen des Museums und in den atombombensicheren Höhlen des dahinterliegenden Berges bewahren die Armenier eine der wertvollsten Handschriftensammlungen der Welt auf.

Das armenische Volk hat eine besondere Liebe zu seinen Schriften. In der Hauptstadt Jerewan befindet sich das „Matenadaran“, auch Mesrop-Maschtots-Institut genannt. In den Räumen des Museums und in den atombombensicheren Höhlen des dahinterliegenden Berges bewahren die Armenier eine der wertvollsten Handschriftensammlungen der Welt auf, das heiligste Kulturgut ihres Landes. Dort findet man die Schriften zahlreicher antiker und mittelalterlicher Autoren.

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Sakrale Gestaltung der Ausstellungsräume

Die sakrale Gestaltung der Ausstellungsräume erinnert, daran dass die ersten „Matenadarane“, was auf altarmenisch „Bibliotheken“ bedeutet, einst in Klöstern und Kirchen eingerichtet wurden. Mächtige Türen, hohe Säulen, Rundbögen und edle Holzvitrinen, prägen die Räumlichkeiten. Darin  finden sich beispielsweise die beiden einzigen Ausgaben der 1685 in Amsterdam hergestellten „Allgemeinen geografischen Karte“, die das damals bekannte Weltbild widerspiegelt. 

Der Name Mesrop-Maschtots-Institut geht zurück auf einen jungen Mönch, der im 5. Jahrhundert nach Christus beauftragt worden war, ein eigenes Alphabet zu erfinden, um die christlich-nationale Identität Armeniens in Sprache und Schrift zu bewahren. „Sammlung der überlebenden Schriften“ wird das Archiv auch genannt. Denn noch heute spenden Armenier, die in der Diaspora leben, Bücher, die ihre fliehenden Angehörigen mitgenommen hatten.  DT/mlu

Anders als mittelalterliche Handschriften aus Mitteleuropa weisen historische armenische Schriftstücke eine Besonderheit auf. Welche das ist, und wie es den Armeniern gelang, ihre Schriftschätze über die Jahrhunderte hinweg trotz Krieg, Gewalt und Vertreibung zu bewahren, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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