Eine Täter-Opfer-Umkehr in Bezug auf den Islamismus sieht die Islamkritikerin und Menschenrechtsaktivistin Sabatina James beim öffentlich-rechtlichen Jugendsender „Funk“. „Rassismus ist die staatlich-islamische Verfolgung aller anderen Religionen und der zugehörigen Frauen, nicht aber die Kritik an diesen Zuständen“, so James in Bezug auf ein Video des Formats „Datteltäter“, in dem der Hijab als anti-rassistisches und feministisches Symbol gefeiert wird. „Wer die Kritik an der Scharia-Gewalt für Rassismus erklärt, der vertauscht Täter und Opfer in feinster Nazi-Manier“, kritisiert die ehemalige Muslima gegenüber der Tagespost.
Unterdrückung von Nichtmuslimen verharmlost
Der wirkliche Druck finde auf Nichtmuslime und liberale Muslime in islamischen Ländern statt. Dieser Druck werde durch teils drastische Maßnahmen wie Vergewaltigung, Zwangsheirat, Frauenraub und Auspeitschung ausgeübt und durch staatliche Anerkennung und Praktizierung des islamischen Scharia-Rechts legitimiert. „Das ist der wahre Druck, der hier verschwiegen wird“, kritisiert James, die selbst einer Zwangsheirat entkam und zum katholischen Glauben konvertierte. Durch die Erklärung über Menschenrechte im Islam (EMRI) und durch die islamische Staatengemeinschaft OIC, seien solche Strafen durch alle islamischen Staaten gedeckt.
James bemängelt die fehlende Kritik des Videobeitrags an unterdrückenden Praktiken und vermisst eine Distanzierung davon. Das Video könne daher der Unterdrückung von Frauen auch zugerechnet werden. „Wer die Kritik an der Scharia-Gewalt für Rassismus erklärt, der vertauscht Täter und Opfer in feinster Nazi-Manier, wie sich ja auch Hitler und der Mufti von Jerusalem prächtig verstanden haben, indem ersterer den letzteren finanzierte und mit der Werbung für die Vernichtung der Juden beauftragte.“
Kopftuch wird als Accessoire dargestellt
In dem Video „Mein Kopftuch meine Wahl“ des Formats „Datteltäter“, das eine „Veränderung der Mainstream Narrative rund um Muslim(e)“ anstrebt, posieren Frauen unterschiedlicher Herkunft mit verschiedenen Kopftüchern, während schnelle Musik läuft und das Licht flackert wie bei einer Modenschau. Eine Frauenstimme beschreibt das Kopftuch dabei wie ein Accessoire: „Mein Hijab ist Style, Statement, Selbstbewusstsein. Nicht immer war es einfach, dem Druck der Gesellschaft standzuhalten.“
Weiter wird die Verschleierung, die sowohl das Kopftuch, als auch Gesichtsschleier und Burkas bezeichnet, als Symbol des Anti-Rassismus und Feminismus dargestellt: „Mein Hijab ist Feminismus, der für Freiheit und Würde steht. … Mein Hijab ist Anti-Rassismus. Weil mein Hijab nicht aussucht nach Aussehen, Sprache oder Herkunft. Klar ist mein Hijab auch Projektionsfläche für deine Vorurteile. Aber was du machst mit deinem Hass ist dein Ding, nicht meins.“
„Funk“ ist ein gemeinsames Jugendformat der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Es soll zur Information, Orientierung und Unterhaltung dienen. „Funk“ wird nach eigenen Angaben jährlich mit rund 45 Millionen Euro aus dem Rundfunkbeitrag finanziert. DT/vwe
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