Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Gekonnte Darstellung gewichtiger dogmatischer Fragen

Kardinal Müller von katholischen Verlegern Polens ausgezeichnet

Die Katholischen Verleger Polens verleihen Gerhard Kardinal Müller den „goldenen Phoenix“. Der lobt Polens Katholizismus – und verteidigt Johannes Paul II.
Kardinal Müller warnt vor „Versuch einer fünften Teilung Polens“
Foto: Johannes Neudecker (dpa) | Das Christentum stünde heute, auch wenn es bereits 2000 Jahre zähle, laut Kardinal Müller an einem Scheideweg. Deshalb sei es unerlässlich, „geistliche, weltanschauliche und politische Fragen zu übersetzen“.

Auf der Gala zur 28. Katholischen Verlagsmesse hat der polnische Verband katholischer Verleger von katholischen Themen handelnde oder christliche Werte vermittelnde Publikationen prämiert. Der Hauptpreis, der „goldene Phönix“, ging dabei an den emeritierten Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller.

Auch in Polen muss der Katholizismus ums Überleben kämpfen

Die Jury zeichnete ihn für seine „gekonnte Darstellung gewichtiger dogmatischer Fragen der kirchlichen Glaubensbotschaft in schwierigen Zeiten“ aus, unter anderem in seinem in viele Sprachen übersetzten Werk „Katholische Dogmatik“.

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Die Preisverleihung fand in der Warschauer Kathedrale des Heiligen Erzengels Michael und des Heiligen Märtyrers Florian statt. Bei der Entgegennahme des Preises betonte Kardinal Müller, dass „die Katholische Kirche eine Religion des Logos“ sei und Glaube und Vernunft in ihr eins seien. Das gehe aus der Enzyklika „Fides et ratio“ von Johannes Paul dem II. und der Lehre Papst Benedikt des XVI. hervor.

Bewahrung des Glaubens als Garantie der Einheit

Das Christentum stünde heute, auch wenn es bereits 2000 Jahre zähle, laut Kardinal Müller an einem Scheideweg. Deshalb sei es unerlässlich, „geistliche, weltanschauliche und politische Fragen zu übersetzen“. Wenn Polen auch „wirklich verstehe, was Katholizismus ist“, müsse das Land immer noch dafür kämpfen, dass der Glaube in ihm überlebe.

Die Bewahrung des katholischen Glaubens sei eine Garantie für die Einheit Polens, für die es sich einzusetzen gelte, so der 75-Jährige. Ein Berater Wladimir Putins habe so behauptet, dass man, um Polen zu zerstören – und so den Weg nach Europa zu öffnen – den polnischen Katholizismus zerstören müsse.

Müller warnt vor „Versuch einer fünften Teilung Polens“

Zu den aktuellen Debatten um Vertuschungs-Vorwürfe gegen Papst Johannes Paul den II. erklärte Kardinal Müller: „Wir haben es mit dem Versuch einer fünften Teilung Polens zu tun.“ Dieser Versuch erfolge nicht mittels militärischer sondern ideologischer Gewalt.

Während der Attentäter Mehmet Ali Ağca den Papst 1981 physisch habe töten wollen, würde heute versucht, dies „durch die Zerstörung seines guten Namens auf ideologischer Ebene“ zu vollbringen.

Damals habe ein Müller bekannter Professor ihm gesagt, die Polen würden für die Gesundheit des Papstes beten. „Heute werden die Polen mit Hilfe der Fürsprache der Muttergottes auch dafür beten, dass der gute Name von Johannes Paul II. erhalten bleibt.“

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