Kirill Serebrennikovs erster deutschsprachiger Film „Das Verschwinden des Josef Mengele“ basiert auf Olivier Guez’ gleichnamigem, preisgekröntem Roman. Er ist weit mehr als eine historische Rekonstruktion – vielmehr ein filmisches Gleichnis über die Macht der Ideologie, die Verführbarkeit des Menschen und die gefährliche Bereitschaft einer Gesellschaft, Schuld zu verdrängen, sobald sie unbequem wird. Serebrennikov, der russische Regisseur im Berliner Exil, inszeniert die Geschichte des „Todesengels von Auschwitz“ ohne jede Psychologisierung.
Das Verschwinden des Gewissens
„Das Verschwinden des Josef Mengele“ zeigt nicht nur die Banalität des Bösen, sondern auch dessen Verdrängung. Eine erschütternde Meditation über den Menschen ohne Gott.
