In ihrer neuen Ausgabe der Kolumne „Ungeschminkt“ kritisiert die Autorin Birgit Kelle die Pläne des Synodalen Weges wie sie in dem zur Abstimmung stehenden Papier „Enttabuisierung und Normalisierung – Voten zur Situation nicht-heterosexueller Priester“ geplant sind. Kelle untersucht den tatsächlichen Inhalt der neuen kirchlichen Toleranz und kommt zu dem Ergebnis, dass gerade die Zusammenarbeit mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Antidiskriminierungsstellen geradezu ein Traum für den Queer- Beauftragten der Bundesregierung sei. Dieser dürfe dann nämlich sogar auf Einladung einmal in der Kirche gründlich durchfegen.
Will man es wissen?
Ob man wirklich wissen will, welchen Sex ein Priester gerne nicht haben wollen dürfe oder könne, stellt die Bestsellerautorin in Zweifel. Zudem sei fraglich, wie man denn einen Priester mit seinem wie auch immer gearteten nicht praktizierten Sex denunzieren solle. Das von Kelle kritisierte Papier moniert sogenannte Denunziationsängste bei nicht-geouteten nicht-heterosexuellen Priestern. Die Kolumnistin kommt zu dem Schluss, dass allein ein sichtbares Sexualleben Anlass für Denunziation sein könne. Dies bedeute, so Kelle, dass es noch ganz andere Fragen gebe als die Frage der sexuellen Ausrichtung.
Ganz neue Freunde
Ungewohnt für die stets genderkritische Autorin ist es, dass sie moniert, ein Teil der Amtsbezeichnungen sei nicht gegendert. Den Autoren wirft sie dabei mangelnde Weitsicht vor. Ferner hinterfragt die Autorin die Absicht des synodalen Weges, Homosexualität nicht mehr Ausschlusskriterium für das Priesteramt anzusehen. Beide Kritikpunkte untermauert die Autorin mit lebensnahen Fragen, die zu denken geben müssen. DT/pwi
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost in der neuen Folge der Kolumne „Ungeschminkt“ warum Sven Lehmann der neue beste Freund der katholischen Kirche in Deutschland wird.