Auch menschliche Schönheitsideale unterliegen Trends: Volle Lippen, glatte Haut, schmale Taille, breite Hüften – im vergangenen Jahrzehnt war das die dominierende Vorstellung. Angespornt durch den ständigen Konsum sozialer Medien, und angeleitet von Influencern, haben auch viele junge Menschen mit Botox, Hyaluronsäure und plastischen Schönheitsoperationen nachgeholfen, um die Optik ihrer Idole zu imitieren. Seit rund einem Jahr ist dünn, so scheint es, wieder in. Was gleichgeblieben ist: Eingriffe, um auch den neuen Trends gerecht zu werden, finden immer mehr Akzeptanz.
Verzweckter Schönheitsbegriff
Gibt es also keine objektiven Standards menschlicher Schönheit? Und sähe eigentlich die christliche Perspektive auf den eigenen Körper aus? Ist er, wie Instagram und der transhumanistische Zeitgeist suggerieren, nur das unvollkommene Ausgangsmaterial, das wir technisch optimieren sollen? Johannes Hartl, katholischer Theologe und Gründer des Gebetshauses Augsburg, beschäftigt sich in Vorträgen und Büchern bereits seit Jahren mit dem Thema Schönheit. Er diagnostiziert der Gegenwart einen „verzweckten Schönheitsbegriff“. Wie Hartl In einem exklusiven Interview mit der „Tagespost“ äußerte, werde die „menschliche Schönheit zum Vehikel der Performance“, wo die Schönheit auf einen Zweck reduziert werde. Der heutige „Abschied vom inneren Wesenskern des Menschen“ bedeute, dass dieser sich im „quasi-kapitalistischen Wettbewerb um Geltung“ behaupten müsse – und offensichtlich den Erfolg in der „Umformung des eigenen Körpers“ suche. DT/jra
Wie Schönheit stattdessen im Licht des Christentums gedacht werden kann lesen Sie im ganzen Interview mit Johannes Hartl in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“, wo sie auch einen ausführlichen Bericht über heutige Schönheitsideale und die Beauty-Industrie finden.