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Kritik an Marx'scher Metapher vom „toten Punkt“

Der Publizist Alexander Pschera wirft die Frage auf, ob man in Zusammenhang mit dem Zustand der Kirche von einem „toten Punkt“ sprechen kann. Er sieht darin ein grundsätzliches Missverständnis.
Kardinal Marx und der tote Punkt
Foto: Lennart Preiss (dpa) | Pschera wirft die Frage auf, ob sich in der Behauptung, die Kirche sei an einem toten Punkt angekommen, nicht schon ein „grundsätzliches, in seiner Tiefe kaum zu überschätzendes Missverständnis“ verberge.

In Verbindung mit seinem Gesuch, vom Amt des Erzbischofs von München und Freising zurückzutreten, sprach Kardinal Reinhard Marx davon, dass die Katholische Kirche an einem „toten Punkt“ angekommen sei. Diese Metapher in Zusammenhang mit dem Zustand der Kirche zu verwenden, kritisiert der Publizist Alexander Pschera in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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Innovation um der Innovation willen ist sinnlos

„Die Metapher vom ,toten Punkt' wird in der Wirtschaftslehre, in der Sportwissenschaft, in der Ahnenforschung eingesetzt“, schreibt Pschera. Allerdings sei die Frage, ob er im Leben der Kirche seine Berechtigung habe. Pschera wirft die Frage auf, ob sich in der Behauptung, die Kirche sei an einem toten Punkt angekommen, nicht schon ein „grundsätzliches, in seiner Tiefe kaum zu überschätzendes Missverständnis“ verberge.

Was mit der Metapher gemeint werden sollte, ist nach Pscheras Ansicht klar: „In den Augen einiger Katholiken bedarf das, was sie ,Kirche' nennen, einer grundlegenden Erneuerung, ja Modernisierung.“ Der Zweck und das konkrete Ziel der Innovationen würden aber unbenannt bleiben. „Dieser Mangel an Teleologie, an Zielgerichtetheit, an Ergebnisorientierung macht diese Forderungen obskur“, so Pschera. Wer eine Organisation erneuern wolle, verbinde damit konkrete Absichten: „Innovation um der Innovation willen ist sinnlos.“  DT/mlu

Was Alexander Pschera an der Rede, die Kirche sei an einem „toten Punkt“ angekommen, am meisten verwundert, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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