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Synodaler Weg: Kardinal Müller spricht von suizidalem Akt

Der frühere Präfekt der Glaubenskongregation kritisiert, die Synodalversammlung hebe die Verfassung der Kirche auf.
Frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller
Foto: Lena Klimkeit/dpa | Der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, beklagt, die Synodalversammlung hebe die hierarchische Ordnung der Kirche auf.

Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat den Synodalen Weg der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken erneut scharf kritisiert. Gegenüber dem katholischen Portal LifeSiteNews aus den USA, äußerte sich Müller zum Verlauf der ersten Vollversammlung des Synodalen Weges.

Der Kurienkardinal bemängelte in seiner Stellungnahme, die Versammlung hebe die Verfassung der Kirche auf, die gemäß göttlichem Recht bestehe. In einem suizidalen Akt, so der Kardinal weiter, habe die Mehrheit der Vollversammlung dafür votiert, dass ihre Entscheidungen auch dann gültig seien, wenn sie der katholischen Doktrin widersprächen. Der frühere Präfekt der Glaubenskongregation verglich diese Entscheidung mit dem Ermächtigungsgesetz, welches die Weimarer Verfassung abschaffte.

Abkehr von der religiösen Sendung der Kirche 

Zur Struktur der Versammlung sagte Kardinal Müller, diese hebe die hierarchische Ordnung der Kirche auf, da die Laien mehr stimmberechtigte Mitglieder stellten als Bischöfe und andere Geistliche zusammen. Dadurch würde den Bischöfen die sakramental erteilte Aufgabe des Lehrens, Leitens und Heiligens genommen.

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Diese politische Bekehrung der Kirche, schloss der Kardinal seine Ausführungen gegenüber LifeSiteNews, sei die Abkehr von ihrer religiösen Sendung. Das Prinzip lautet gemäß Müllers Aussage: cuius pecunia eius ecclesia (lat. für: wer das Geld hat, leitet die Kirche). Die Kritik von Kardinal Müller erschien auf LifeSiteNews im Rahmen eines umfassenden Hintergrundberichtes zum Synodalen Weg in Deutschland. 

DT/pwi

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