Als einen „Hoffnungsweg“ sieht der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, den von Papst Franziskus initiierten weltweiten Synodalen Prozess. In einer Pressekonferenz am Freitag in Wien würdigte er das „Bemühen Roms, so viele Leute wie möglich einzubinden“. Es gelte zunächst, aufeinander zu hören, dann jedoch werde man auch unterscheiden und letztlich entscheiden müssen, so Lackner. Niemand sei im Besitz der gesamten Wahrheit, deshalb brauche man einander wechselseitig in der Kirche.
Eine Herausforderung besteht nach Ansicht von Erzbischof Lackner darin, „Synodalität mit Hierarchie zusammen zu denken“. Zum Hören komme auch der Gehorsam. Auf eine Frage dieser Zeitung, was unternommen werde, damit die Kirche nicht im Streit versinke und die Zentrifugalkräfte überhand nehmen, sagte der Erzbischof wörtlich: „Ein bisserl streiten schadet nicht.“ Er staune aber immer wieder über die vielen Gemeinsamkeiten. Auch werde die Lehre der Kirche nicht verändert werden.
Neubewertung der Rolle der Frau
Die Österreichische Bischofskonferenz begrüßt in einer Erklärung zum vatikanischen Arbeitsdokument das „echte Bemühen, die ganze Weltkirche einzubeziehen“. Es zeige sich, „dass nahezu weltweit ähnliche Themen einen hohen Stellenwert haben. Sie sind Ausdruck des Wunsches nach einer Kirche, die niemanden ausschließt und in der Synodalität, Teilhabe und Mitverantwortung unter allen Gläubigen gelebt werden.“ Auch werde auf allen Kontinenten eine „Neubewertung der Rolle der Frau in der Kirche gefordert“. In Österreich soll nun „ein Prozess zur gemeinsamen Reflexion des Dokuments für die kontinentale Phase in Gang gesetzt werden“. DT/sba
Lesen Sie einen ausführlichen Bericht über die Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz am Donnerstag in Ihrer „Tagespost“.