Der Kommunikationschef des Bistums Chur, Giuseppe Gracia, hat mit Wirkung vom heutigen Tag sein Amt niedergelegt. Das geht aus einer Mitteilung des Deutschschweizer Bistums (Donnerstag) hervor. Der noch bis zur Bischofsweihe von Offizial Joseph Bonnemain am 19. März amtierende Apostolische Administrator Peter Bürcher dankte Gracia darin „für den enormen Einsatz“ und bedauerte „das Ende der Zusammenarbeit außerordentlich“.
Ein Highspeed-Job
Gegenüber der „Tagespost“ erklärte Gracia: „Das Bistum Chur war vom ersten Tag an ein Highspeed-Job. Manchmal ein wilder Ritt. In der heutigen Öffentlichkeit katholische Positionen zu vertreten ist eine echte Herausforderung. Aber ich mag das. Ich bin dankbar und möchte keinen Tag missen.“ Er wolle sich jetzt Zeit lassen, eine neue passende Aufgabe zu suchen.
Gracia diente seit 2011 zuerst Bischof Vitus Huonder und nach dessen Emeritierung 2019 Administrator Bürcher als Beauftragter für Medien und Kommunikation sowie als Berater in strategischen Fragen. Gracia wurde dabei von Schweizer Medien und Kirchenkreisen immer wieder heftig für seine lehramtstreuen Positionen angegriffen.
Oft angegriffen
Die Diözese Chur wird seit Jahren von schweren Richtungskämpfen erschüttert. Die Ernennung des künftigen Bischofs Bonnemain durch Papst Franziskus wird als Niederlage der konservativen Mehrheit im wahlberechtigten Domkapitel gedeutet. Dieses hatte Ende November eine Dreierliste mit dem Kandidaten Bonnemain als unwählbar abgelehnt und damit auf sein Wahlrecht verzichtet. DT/om
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ ein Interview mit Giuseppe Gracia über Grenzen und Chancen, katholische Positionen in einer christentumsvergessenen Gesellschaft zu vertreten.