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Bischof von Lwiw: „Wer sich nicht einmischt, unterstützt die Mörder“

Der griechisch-katholische Bischof von Lwiw betont das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung und fordert konkretere Hilfen der westlichen Regierungen. 
Lwiw (Lemberg) wird fortwährend angegriffen
Foto: Matthew Hatcher (SOPA Images via ZUMA Press Wire) | Der Bischof von Lemberg, Wolodymyr Hruza, betont das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine. Auch Lwiw (Lemberg) wird fortwährend angegriffen.

Der griechisch-katholische Bischof der unweit der polnischen Grenze liegenden Stadt Lwiw, Wolodymyr Hruza, betont das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine. Die äußerte der Bischof Bezug nehmend auf Theologen, die trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine am Pazifismus festhalten. Zugleich ruft Hruza Katholiken in westlichen Ländern dazu auf, ihre Regierungen zum Handeln zu bewegen. Solidaritätsbekundungen reichten nicht aus, so Hruza im Interview mit der österreichischen „Kleinen Zeitung“. Zugleich meint der Bischof, dass auch im Krieg grundsätzlich Verzeihung möglich sein müsse.

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Solidaritätsbekundungen reichten nicht aus

Theologen, die auch bei einem militärischen Angriff Selbstverteidigung durch Waffengewalt ablehnten, lade er in die Ukraine ein: „Ich lade diese Leute ein, nach Tschernihiw zu kommen, wo unsere Priester mit den Menschen im Bunker sitzen, während die Bomben fallen. Ich lade sie ein, die Gräber zu besuchen, an denen Kinder um ihre Mütter weinen.“ Dieser Krieg sei ein Verteidigungskrieg und jeder Mensch habe das Recht, sein Leben zu verteidigen.

Hruza fordert Katholiken im Westen dazu auf, ihre Regierungen unter Druck zu setzen. Zu erklären, dass das brutale Morden einen betroffen und besorgt mache, sei zu wenig. Damit sei niemandem geholfen, der vom Tod bedroht sei. „Wer sich nicht einmischt, der unterstützt die Mörder. Er billigt durch sein Schweigen ihre Untaten, wäscht sich die Hände in Unschuld wie Pilatus.“ Dennoch lobte der griechisch-katholische Bischof auch das Engagement der Christen in westeuropäischen Ländern: „Wir sind sehr dankbar für das Gebet, die Solidarität und die Spenden, etwa der Caritas.“

Schöpft Hoffnung aus dem Glauben

Hruza selbst frage Gott oft, warum er den Krieg zulasse, aber „wenn wir mit Jesus diesen Weg gehen und er mit uns, dann steht auch für uns am Ende der Sieg über den Tod.“ Er versuche als Priester zwar frei zu sein von Hass, verspüre auf die russischen Invasoren allerdings eine „gesunde Aggression“. Zugleich betont der Bischof jedoch, dass man auch im Krieg grundsätzlich zu Vergebung bereit sein sollte, „aber um jemandem vergeben zu können, sollte dieser seine Taten bereuen.“

Seine Mitarbeiter, die selbst oft Angst hätten, würden aus den Sakramenten Kraft schöpfen: „Das heißt nicht, dass der Krieg zu Ende ist. Aber man wird imstande, ihn anzunehmen.“ Auch er selbst habe Ostern voller Zuversicht gefeiert: „Die Ukraine durchlebt ihre Karwoche, aber Auferstehung ist nicht nur möglich. Sie wird kommen. Bei Gott hat der Tod nicht das letzte Wort.“  DT/ vwe

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