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Bätzing schließt Ausnahmeerlaubnis für Frauendiakonat nicht aus

Es könne einer der Beschlüsse des Synodalen Wegs sein, beim Papst eine Sondererlaubnis zur Einführung des Frauendiakonats zu erbitten, so der neue DBK-Vorsitzende.
Bätzing: Indult für Frauenweihe nicht ausgeschlossen
Foto: Andreas Arnold (dpa) | Der neue DBK-Vorsitzende Bätzing erklärte sich bereit und als Mitglied im Präsidium des Synodalen Weg sogar dazu verpflichtet, ein mögliches Ersuchen um eine Ausnahmeerlaubnis beim Frauendiakonat nach Rom zu ...

Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Limburger Bischof Georg Bätzing, schließt eine Ausnahmeerlaubnis zur Einführung des Frauendiakonats nicht aus. Dies machte er jüngst im Interview mit dem Sender „WDR 5“ deutlich. Es könne einer der Beschlüsse des Synodalen Wegs sein, beim Papst eine Sondererlaubnis, in der kirchenrechtlichen Sprache „Indult“ genannt, zu erbitten.

Verpflichtet, den Beschluss nach Rom zu transportieren

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Bätzing nahm damit Bezug auf einen Vorschlag des Tübinger Kirchenrechtlers Bernhard Anuth, der Ende September im WDR im Rahmen der Diskussion um eine mögliche Einführung des Frauendiakonats auf ebenjene Möglichkeit hingewiesen hatte. Der Limburger Bischof schränkte zwar ein, kein „Fachmann“ im Kirchenrecht zu sein. Wenn am Ende des Synodalen Wegs jedoch beschlossen werde, eine Ausnahmeerlaubnis zu erbitten, sei er bereit und als Mitglied im Präsidium des Synodalen Weg sogar dazu verpflichtet, „das nach Rom zu transportieren“.

Auf die Frage, warum für solch ein Ersuchen ein zweijähriger synodaler Prozess nötig sei, ergänzte Bätzing, es würde wohl nicht genehmigt werden, dass ein einzelner Bischof einen Indult beim Papst beantragt. Auch wenn eine einzelne Bischofskonferenz diesen Schritt vollziehe, habe er Zweifel. Stattdessen brauche es „ein ganz kraftvolles Auftreten. Und es ist kraftvoller, wenn es durch das gut repräsentierte Volk Gottes in dieser Synodalversammlung von Bischöfen und Laien gemeinsam formuliert wird“. Dies habe mehr Gewicht, so Bätzing.

Rolle der Frau als dringendste Zukunftsfrage der Kirche

Bereits unmittelbar nach seiner Wahl zum neuen DBK-Vorsitzenden vergangene Woche hatte der 58-Jährige die Rolle der Frau zur dringendsten Zukunftsfrage der katholischen Kirche erklärt. Die Kirche habe hier Nachholbedarf. Katholische Frauen warteten ungeduldig auf Fortschritte. „Wir werden nicht mehr warten können, dass Frauen zu gleichen Rechten kommen“, so Bätzing.

DT/mlu

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