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Parolin: Spekulationen um Papst-Rücktritt sind unnötig

Die Informationen der Gemelli-Klinik seien ermutigend. Man hoffe auf baldige Genesung, erklärte der Kardinalstaatssekretär.
Gemelli-Klinik im Westen Roms
Foto: IMAGO/Stefano Costantino TTL / Avalon | Die Gemelli-Klinik im Westen Roms, ist seit Jahrzehnten für die Behandlung von Päpsten zuständig. Papst Franziskus wird zum vierten Mal in der Klinik behandelt.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat Spekulationen rund um einen möglichen Rücktritt von Papst Franziskus als „unnötig“ zurückgewiesen. In einem am Samstag in der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ veröffentlichten Interview erklärte er: „Wir denken jetzt an die Gesundheit des Heiligen Vaters, an seine Genesung, an seine Rückkehr in den Vatikan: Das sind die einzigen Dinge, die zählen.“ Die Nachrichten der Ärzte aus der Gemelli-Klinik seien ermutigend. „Er erholt sich“, so Parolin weiter. „Sie haben ihm Papiere geschickt, und das bedeutet, dass es ihm gut geht.“

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Ebenfalls zurückgewiesen hatte der Vatikan einen italienischen Bericht, der laut Vatikanangaben im Online-Nachrichtenkanal des Staatssender RAI News 24 verbreitet und dann wieder zurückgenommen wurde, demzufolge der Papst Parolin und einen der wichtigsten Kirchenrechtsexperten des Vatikans, Kardinal Gianfranco Ghirlanda, empfangen haben soll — was zu weiteren Spekulationen um einen baldigen Rücktritt führte. Immerhin ist es Parolin, die Nummer zwei im Vatikan (70), der die „bedingte Rücktrittserklärung“ aufbewahrt, für den Fall, dass der Papst einmal aus gesundheitlichen Gründen abdanken sollte. 

Keine Entwarnung, aber auch keine Lebensgefahr

Grundsätzlich gibt es zwar noch keine Entwarnung, aber es bestehe auch keine akute Lebensgefahr, erklärte Professor Sergio Alfieri am Freitagabend Journalisten in der römischen Gemelli-Klinik. Man müsse bedenken, dass Franziskus 88 Jahre alt sei und an einer polymikrobiellen Atemwegsinfektion mit verschiedenen Erregern leide. Auch die beidseitige Lungenentzündung sei noch nicht überwunden. Er müsse mindestens noch die gesamte kommende Woche dort bleiben, so Alfieri weiter. Aber den Humor habe der Papst nicht verloren.

Zuversichtlich hatte sich zuvor auch der Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, gegenüber der italienischen Zeitung „La stampa“ geäußert. „Die Tatsache, dass der Papst gefrühstückt, die Zeitungen gelesen und die Menschen empfangen hat, bedeutet, dass wir uns auf dem richtigen Weg zu einer vollständigen Genesung befinden, die hoffentlich bald eintreten wird“. 

Das traditionelle Mittagsgebet wird Papst Franziskus auch diese Woche nicht halten. Wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteile, wird der Text seiner Ansprache, wie vor einer Woche bereits, schriftlich verbreitet. DT/dsc

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