Katholiken weltweit sind weiter in Sorge um den Gesundheitszustand von Papst Franziskus. Nachdem der Vatikan am Dienstagabend vermeldet hatte, dass Franziskus nun auch wegen einer am Vormittag diagnostizierten Entzündung beider Lungenflügel behandelt werden müsse, bestätigten Quellen aus dem Vatikan laut der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch, dass der Papst selbstständig atme und aufstehen könne. Eine mögliche Unterstützung der Atmung, etwa durch eine Nasenmaske, könne jedoch nicht ausgeschlossen werden. Untersuchungen des Herzens hätten keine Auffälligkeiten gezeigt.
Die beidseitige Lungenentzündung des Papstes macht die Therapie noch komplizierter, ein Ende der Auszeit ist für Franziskus daher noch nicht abzusehen. Da Franziskus – nicht zuletzt wegen seiner Schmerzen im Knie – zahlreiche Medikamente einnimmt, dürfte die Kunst der behandelnden Ärzte des römischen Gemelli-Krankenhaues, in dem sich der Papst seit Ende vergangener Woche befindet, jetzt wohl darin bestehen, den Patienten auf die unterschiedlichsten Medikamente neu einzustellen.
Der Papst schont sich nicht gerne
Jedoch weiß jeder, dass Franziskus 88 Jahre alt ist und sich bis zuletzt kaum schonte. Auch wenn er in den vergangenen Wochen bei Audienzen die vorbereiteten Ansprachen verlesen ließ, so hat er dennoch keine Audienz ausgelassen – bis zum Freitag vergangener Woche, als er den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico empfing – die letzte Aufnahme, die den amtierenden Papst zeigt, bevor man ihn in die Klinik brachte. Sein Zustand sei „stabil“, heißt es jetzt in den täglichen Verlautbarungen des vatikanischen Presseamts, von einem „Weg der Besserung“, auf dem sich der Papst befinde, ist in der offiziellen Kommunikation nicht die Rede.
So muss das Heilige Jahr in Rom weiter ohne den Papst auskommen. Wie der Vatikan mitteilte, findet am kommenden Samstag keine Sonderaudienz für die Heilig Jahr-Wallfahrer statt und beim Jubiläum der Diakone am Sonntag wird Erzbischof Rino Fisichella, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung und einer der Hauptverantwortlichen für das Heilige Jahr, den Papst vertreten. Ein Rom-Besuch im Heiligen Jahr, ohne den Papst zu sehen, ist für viele dann doch eine herbe Enttäuschung. DT/gho
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