Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Vatikandiplomatie

Papst empfängt israelischen Staatspräsidenten

Der Heilige Stuhl wirbt um Verhandlungen im Gaza-Krieg. Währenddessen hebt Jerusalem die Kontensperrung des orthodoxen Patriarchats auf.
Leo XIV., Isaac Herzog
Foto: IMAGO/©Vatican Media/CPP / ipa-agency.net (www.imago-images.de) | Leo XIV., Isaac Herzog, im Hintergrund der Heilige Stuhl. Spaß beiseite: Vom "Heilige Stuhl" ist die Rede, wenn es um den Vatikan als "Völkerrechtssubjekt", geht - quasi die Vertretung der Katholischen Kirche in der ...

Die israelischen Behörden haben die eingefrorenen Bankkonten des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Jerusalem wieder freigegeben. Dies berichtet die Agentur „Kathpress“ unter Berufung auf die griechische Kirchennachrichtenagentur Romfea. Die Jerusalemer Stadtverwaltung hatte die Konten am 6. August eingefroren, da sie von den Kirchen die Bezahlung der kommunalen Grundsteuer „Arnona“ fordert, die diese unter Verweis auf Gewohnheitsrecht verweigern.

Lesen Sie auch:

Die Freigabe wird nun just an dem Tag des Staatsbesuchs des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog bei Papst Leo XIV. bekannt. Der Pontifex hatte Herzog am heutigen Donnerstag empfangen, anschließend sprachen auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Kurienerzbischof Paul Gallagher mit Herzog. Gegenstand des Austausches waren einer Mitteilung des Vatikanischen Presseamts zufolge auch „einige Fragen bezüglich der Beziehungen zwischen staatlichen Behörden und der Ortskirche, mit besonderem Augenmerk auf die Bedeutung der christlichen Gemeinschaften und ihr Engagement vor Ort“. Ein direkter Hinweis auf den Streit um die „Arnona“ findet sich in der Mitteilung nicht, wenngleich Israel auch schon gegen Liegenschaften des Vatikans Kontensperrungen als Sanktion einsetzte.

Beherrschendes Thema der „herzlichen Gespräche“ war gemäß Mitteilung vielmehr der Krieg in Gaza. Dabei „wurde“, wie es in der Meldung wörtlich heißt, „eine rasche Wiederaufnahme der Verhandlungen gewünscht“, damit die Freilassung aller Geiseln, „dringend ein dauerhafter Waffenstillstand“ und humanitäre Hilfe sowie die Achtung humanitären Rechts gewährleistet werden könne. Der Heilige Stuhl habe zudem die Zwei-Staaten-Lösung als „einzigen Ausweg“ des laufenden Krieges benannt. Einigkeit bestand demnach darüber, dass die Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl von „historischem Wert“ seien. (DT/jra)

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Kathpress Leo XIV. Pietro Parolin Päpste

Weitere Artikel

Unter dem neuen Papst könnte sich die Haltung des Vatikans zur Religionspolitik Chinas ändern.
10.10.2025, 11 Uhr
Giulio Nova
Papst Leo und die Kurie: In seinem ersten Interview plädiert er für mehr Kommunikation im Vatikan, sieht aber keine dramatische Finanzkrise des Heiligen Stuhls.
25.09.2025, 11 Uhr
Guido Horst

Kirche

Wenn der Römer essen geht, schweift man manchmal ab in die Vergangenheit, die teilweise recht bunt und glorreich war.
02.11.2025, 11 Uhr
Mario Monte
Seit über tausend Jahren begeht die Kirche am 2. November das Fest Allerseelen. Es lädt ein, für die Verstorbenen zu beten und ihnen damit auf ihrem Weg zu Gott helfen.
02.11.2025, 10 Uhr
Dorothea Schmidt
Papst Leo erhebt John Henry Newman zum Lehrer der universalen Kirche und gemeinsam mit Thomas von Aquin zum Patron für das Bildungswesen. Zu Gast: eine anglikanische Delegation
01.11.2025, 12 Uhr
Meldung
Das Hochfest am 1. November erinnert daran, dass Heiligkeit nicht wenigen Auserwählten vorbehalten ist. Jeder Getaufte ist berufen, in der Liebe zu wachsen.
01.11.2025, 10 Uhr
Dorothea Schmidt