Die israelischen Behörden haben die eingefrorenen Bankkonten des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Jerusalem wieder freigegeben. Dies berichtet die Agentur „Kathpress“ unter Berufung auf die griechische Kirchennachrichtenagentur Romfea. Die Jerusalemer Stadtverwaltung hatte die Konten am 6. August eingefroren, da sie von den Kirchen die Bezahlung der kommunalen Grundsteuer „Arnona“ fordert, die diese unter Verweis auf Gewohnheitsrecht verweigern.
Die Freigabe wird nun just an dem Tag des Staatsbesuchs des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog bei Papst Leo XIV. bekannt. Der Pontifex hatte Herzog am heutigen Donnerstag empfangen, anschließend sprachen auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Kurienerzbischof Paul Gallagher mit Herzog. Gegenstand des Austausches waren einer Mitteilung des Vatikanischen Presseamts zufolge auch „einige Fragen bezüglich der Beziehungen zwischen staatlichen Behörden und der Ortskirche, mit besonderem Augenmerk auf die Bedeutung der christlichen Gemeinschaften und ihr Engagement vor Ort“. Ein direkter Hinweis auf den Streit um die „Arnona“ findet sich in der Mitteilung nicht, wenngleich Israel auch schon gegen Liegenschaften des Vatikans Kontensperrungen als Sanktion einsetzte.
Beherrschendes Thema der „herzlichen Gespräche“ war gemäß Mitteilung vielmehr der Krieg in Gaza. Dabei „wurde“, wie es in der Meldung wörtlich heißt, „eine rasche Wiederaufnahme der Verhandlungen gewünscht“, damit die Freilassung aller Geiseln, „dringend ein dauerhafter Waffenstillstand“ und humanitäre Hilfe sowie die Achtung humanitären Rechts gewährleistet werden könne. Der Heilige Stuhl habe zudem die Zwei-Staaten-Lösung als „einzigen Ausweg“ des laufenden Krieges benannt. Einigkeit bestand demnach darüber, dass die Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl von „historischem Wert“ seien. (DT/jra)
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