Gegenüber der spanischen Zeitung ABC hat Kardinal Víctor Manuel Fernández, Präfekt des Glaubensdikasteriums, das Vorgehen der fünf Kardinäle kritisiert, die im Vorfeld der Weltsynode fünf sogenannte „Dubia“, also Zweifel, an Papst Franziskus gerichtet haben. Laut ACI Prensa, der spanisch-sprachigen Ausgabe von CNA, betonte Fernández, dass der Papst „bereits auf die ,dubia‘ dieser Kardinäle geantwortet“ habe. Die Unterzeichner hätten, so Fernández, die Stellungnahme Franziskus‘ nicht veröffentlicht, der sich „trotz seiner vielen Beschäftigungen die Mühe gemacht“ habe, ihnen zu antworten. „Anstatt diese Antworten zu veröffentlichen, veröffentlichen sie jetzt neue Fragen, als ob der Papst ihr Laufbursche wäre“, so der Glaubenspräfekt.
Kardinäle hielten weitere Klärung für notwendig
Papst Franziskus hatte laut CNA Deutsch bereits am 11. Juli eine Antwort an die Kardinäle übersandt. Auf eine Anfrage des „National Catholic Register“ hatten diese eine Veröffentlichung abgelehnt, weil sie der Auffassung gewesen seien, die Antwort sei nur für sie selbst, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Im August hatten die Kardinäle die „Dubia“ laut CNA in überarbeiteter Form neu vorgestellt, weil die Fragen ihrer Meinung nach weiterer Klärung bedürften. Auf diese neuen „Dubia“ hat Papst Franziskus am Montag vor Beginn der Weltsynode öffentlich geantwortet.
Die Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Burke, Juan Sandoval Íñiguez, Robert Sarah und Joseph Zen SDB hatten im Juli den Papst mittels der „Dubia“ um Klarheit über Fragen bezüglich der kirchlichen Lehre, der Segnung homosexueller Beziehungen, der Autorität der Weltsynode, der Frauenordination und der sakramentalen Absolution gebeten. DT/sdu
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.