Der Regensburger Bischöfe Rudolf Voderholzer und der Eichstätter Bischöfe Gregor Maria Hanke haben abermals Kritik am Synodalen Weg geübt. Noch sei es zu früh für ein Fazit, erklärte Voderholzer am Montag gegenüber der „Mediengruppe Bayern“. Es sei aber zu befürchten, „dass es insgesamt sehr durchwachsen ausfallen wird“, so der Regensburger Bischof.
Angesprochen auf das Veto des Vatikans zur Einführung eines sogenannten „Synodalen Rats“ erklärte Voderholzer: „Ich befürchte, dass das Schreiben, das auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes verschickt wurde, größtenteils ignoriert wird.“ Die Beratungen zwischen Bischöfe und Laien in Form eines Synodalen Rats zu verstetigen war vergangenen September auf der vierten Synodalversammlung beschlossen worden. Zur Vorbereitung soll ein „Synodaler Ausschuss“ eingeführt werden.
Hanke: Vergangene Sitzungen waren "polarisiert"
Die DBK hatte im Januar ein Schreiben aus dem Vatikan veröffentlicht, in dem klargestellt wird, „dass weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den ,Synodalen Rat’ auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten“. Der Vatikan antwortete damit auf einen Brief von fünf Bischöfe aus Köln, Augsburg, Passau, Regensburg und Eichstätt. Darin hatten sie die Frage gestellt, ob deutsche Bischöfe zur Teilnahme an einem Synodalen Ausschuss verpflichtet seien.
An die heute beginnende Frühjahrsvollversammlung der Deutsche Bischofskonferenz (DBK) habe er niedrige Erwartungen, so Voderholzer weiter, „denn die Konferenz ist gespalten“. Er hoffe auf eine größere Einigkeit in Deutschland und weltweit. Der Eichstätter Bischöfe Gregor Maria Hanke erklärte, er hoffe, „dass wir offen über alle im Raum stehenden Themen sprechen können und dass jede Meinung Raum erhält, so dass auch über divergierende Standpunkte eine konstruktive Auseinandersetzung möglich sein wird“.

Die vergangenen Sitzungen der Bischöfe und des Synodalen Wegs seien ihm jedoch „polarisiert“ erschienen, so Hanke weiter. Die Kirche bedürfe unbestritten der Reform. Allerdings sei das Spektrum, was darunter verstanden werde, derzeit so breit und „spannungsvoll, dass ich mir große Sorgen um unsere Einheit mache“.
Nach Ansicht Hankes ist es notwendig, „über die Erfahrungen mit Kirche, über ihre Gaben und Mängel“ sprechen, ohne einander zu verletzen. Das gehöre auch zu den Grundanliegen des Synodalen Weges, sei bislang aber noch nicht wirklich geglückt. Manche Phasen der Synodalversammlungen habe er „eher wie einen Parteitag“ empfunden. DT/mlu
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