Wenn Gott den Menschen seinen Namen offenbart, tue er das aus dem gleichen Grund, warum Menschen sich einander ihren Namen sagen, so die Theologin Margarete Strauss in der 40. Folge des Katechismuspodcast. „Wir möchten, dass jemand sehr viel von uns sieht, wir möchten uns preisgeben, damit er oder sie uns kennen und lieben lernt.“ Gott mache mit seinem Namen auch seine Reichtümer bekannt: Seine Heiligkeit, Barmherzigkeit, Allmacht und Vollkommenheit. Auch, dass er der Schöpfer der Welt und der treue Gott ist, der seinem Volk immer nahe ist.
Eine Charakterbeschreibung Gottes
Gottes Name sei mehr als nur eine Anrede: Sondern ein Programm; eine Zusage und gewissermaßen eine Charakterbeschreibung Gottes – allerdings keine allumfassende, da Gott den Verstand immer ein Stück weit übersteige. Gottes Name gehe auch einher mit der Erfahrung seiner Gegenwart, die den Menschen mit Ehrfurcht erfülle, wie bei Mose oder dem Propheten Jesaja. Strauss weist darauf hin, dass Gläubige daran in der Liturgie mit der Kniebeuge vor dem Tabernakel erinnert werden.
Gott entfalte im Laufe der Heilsgeschichte immer mehr, was sich hinter diesem „Ich bin“, dem Namen Gottes“, verbirgt: Seine Treue im Mitleiden mit dem Menschen, das bis zu seiner eigenen Kreuzigung für den Menschen gehe. Heute erfahren dies laut Strauss auch Katholiken vor dem Allerheiligsten: „Dort sehen wir den ,Ich bin‘: .Ich bin wahrlich bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt‘.
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