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Ende gut, alles gut: Vorsehung Gottes

„Das war die Vorsehung!“ Aber was genau ist das eigentlich? Dieser Frage widmet sich Theologin Margarete Strauss in der 55. Folge des Katechismuspodcasts.
Wenn der Mensch von seiner Route abkommt, findet die Vorsehung - wie ein Navi - immer einen neuen Weg zum Ziel: Gott.
Foto: Armin Weigel (dpa) | Wenn der Mensch von seiner Route abkommt, findet die Vorsehung - wie ein Navi - immer einen neuen Weg zum Ziel: Gott.

Schon viele kluge Köpfe haben sich laut Theologin Margarete Strauss mit der Frage beschäftigt, was die Vorsehung Gottes ist. Denn einerseits hat Gott als souveräner Urheber der Schöpfung einen Plan, der alle seine Geschöpfe zu ihm führen – andererseits hat er diesen Geschöpfen persönliche Freiheit zu sein. Die Herausforderung, die Vorsehung zu verstehen, liege also darin, so die Theologin in der 55. Folge des Katechismuspodcasts, Gottes Lenkung der Welt nach seinem Plan für die Schöpfung und den einzelnen Menschen mit dessen eigenen Willen in Einklang zu bringen.

Der Katechismus erklärt, dass die Schöpfung ihre eigene Güte und Vollkommenheit hat. Sie sei aber aus den Händen des Schöpfers nicht ganz fertig hervorgegangen, sondern sei so geschaffen, „dass sie noch auf dem Weg zu einer erst zu erreichenden Vollkommenheit ist, die Gott ihr zugedacht hat“. Diese Fügungen durch Gott, die die Schöpfung hin zur Vollendung führt, nennt man, so Strauss, Vorsehung. Das sei ein Potenzial, das im Idealfall ausgeschöpft werde. Aber das sei nicht immer der Fall.

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Die Vorsehung als GPS

Als Bild dafür zieht Strauss ein Navigationssystem heran. „Ein Navigationssystem hat fertige Routen, die es vorschlägt und berechnet, sobald man sich in Bewegung setzt. Wenn man eine vorgeschlagene Route verlässt, beginnt das Navi sofort, eine neue Route zu berechenen; ausgehend vom aktuellen Standort. Das heißt: Das Ziel steht von Anfang an fest.“ Es gebe viele Wege zum Ziel, weil der Mensch von Gott die Freiheit hat, seine Route selbst zu wählen. „Gewiss sind es dann nicht immer die direktesten Wege, manchmal sind es eher komplizierte Schleichwege, steinige Wege, die dazu führen, dass die Reifen ziemlich abgenutzt werden. Aber auch diese Wege führen letztendlich zum Ziel“, so Strauss. Der Begriff „Vorsehung“ solle dem Menschen deshalb keine Angst machen. Es solle Gelassenheit und Hoffnung spenden, da der Mensch sich in jeder Situation, auch einer, die auswegslos erscheint, auf Gottes Vorsehung verlassen könne, die am Ende alles zum Guten führe. DT/sdu

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