Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat Papst Franziskus in einem persönlichen Schreiben um die Entpflichtung von seinen Aufgaben als Erzbischof von Paderborn gebeten. Das teilte Erzbischof Becker am heutigen Freitag in Paderborn mit. Er spüre, so der Erzbischof in seiner schriftlichen Erklärung auf der Internetseite des Bistums, dass der Zeitpunkt einer verantwortungsvollen Übergabe seines Amtes gekommen sei. Über das Rücktrittsgesuch muss nun Papst Franziskus entscheiden. Bis dahin bleibt der Erzbischof im Amt. Erst nach Annahme des Rücktritts durch den Papst beginnt im Erzbistum Paderborn die Sedisvakanz.
Leitung in jüngere Hände
Die großen Aufgaben und Herausforderungen, die unserer Kirche auf ihrem Weg in die Zukunft bevorstehen will Becker von den jüngeren Generationen nicht nur getragen, sondern auch in Leitungsverantwortung gestaltet sehen, wie er in seiner Erklärung schreibt. Hoffnungsvoll verwies der scheidende Oberhirte auf den Synodalen Weg und den vom Erzbistum eingeschlagenen Diözesanen Weg, die seiner Ansicht nach der Kirche starke Führung geben können.
Hans-Josef Becker steht dem westfälischen Erzbistum seit September 2003 vor. Er wurde am 1948 in Belecke / Warstein geboren und 1977 zum Priester geweiht. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1999 zum Titularbischof von Vina und zum Weihbischof in Paderborn. Die Bischofsweihe erfolgte im Januar 2000. Im Jahr 2006 übernahm Becker den Vorsitz der Kommission VII Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2012 ist er zudem Ko-Präsident der Internationalen Dialogkommission der Katholischen Kirche und der Alt-Katholischen Bischofskonferenz der Utrechter Union. 2016 wurde er Prior der Rheinisch-Westfälischen Provinz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. DT/pwi
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