Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat in den vergangenen Wochen überaus positive Reaktionen auf seine Haltung beim Synodalen Weg erhalten. Voderholzer hatte bei den öffentlichen Abstimmungen der vierten Frankfurter Synodalversammlung gegen Änderungen der katholischen Lehre gestimmt. Im Interview mit dieser Zeitung erklärte er auf die Frage, welche Resonanz er darauf hin bekommen habe, es gebe einen „Dank-Storm“. Die Zahl der Dankschreiben überwiege bei weitem jene der kritischen Zuschriften.
Erneut weist der Bischof auf die Unterschiede im Synodalitätsverständnis von Papst Franziskus und jenem der Mehrheit in der Synodalversammlung hin. Der Papst habe ihm persönlich und auch vielen anderen gesagt, dass es um ein Aufeinander-Hören gehe und dass die Synode kein Parlament sei. Die Glaubenskongregation habe in einem Responsum ihre Haltung zur Frage der Segnung homosexueller Partnerschaften und die damit zusammenhängenden anthropologischen und seelsorglichen Themen deutlich auf den Punkt gebracht. Die Kleruskongregation habe, was den priesterlichen Dienst anbelangt, keinen Zweifel daran gelassen, wie Rom die Sache sieht.
Skeptisch äußert sich der Dogmatiker zur Ankündigung Bischof Bätzings, einen Synodalen Rat einrichten zu wollen. In der Erklärung des Heiligen Stuhls vom 21. Juli 2022 sei deutlich gesagt worden, dass der Synodale Weg in Deutschland nicht befugt sei, neue Leitungsstrukturen zu etablieren. Das soll aber mit dem Synodalen Rat geschehen. Aus Sicht Bischof Voderholzers ist das Gremium zum Scheitern verurteilt: „Da geht es nicht nur um ein Beratungsgremium, sondern auch um ein Leitungsgremium. Damit ist die Bedeutung und die Verantwortlichkeit der Bischöfe natürlich tangiert und eingeschränkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von Rom gutgeheißen wird.“ DT/reg
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