Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, hat Papst Leo XIV. als empathischen, unkomplizierten, menschlich sehr gewinnenden und extrem gut informierten Menschen gelobt. Wie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) berichtete, hatte Krämer den Papst im Rahmen des sogenannten „Baby-Bischof-Kurses" im Vatikan getroffen, zu dem 192 neu ernannte Bischöfe aus aller Welt gekommen waren, um sich auf ihr neues Amt vorzubereiten.
Am Ende des einwöchigen Kurses gab es eine Audienz beim Papst. Krämer berichtete, der Papst habe sich „sehr viel Zeit für Fragen quer durch das ganze kirchliche Portfolio genommen“. Er sei „souverän, konzentriert und erstaunlich gut in den verschiedensten Sachthemen“ drin gewesen, resümierte der Bischof, der viele Jahre Leiter der Hilfsorganisationen missio Aachen und Kindermissionswerk gewesen und im Dezember 2024 zum Bischof geweiht worden ist.
Kein Wort zum Synodalen Weg
Der Papst habe die neuen Bischöfe zu Mitgefühl, Mut und Kreativität im Umgang mit Krisen in Kirche und Welt sowie zum Einsatz für den Frieden in der Welt aufgerufen, so Krämer weiter. Er wolle den Kurs seines Vorgängers in puncto Teilhabe aller Gläubigen, Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung fortsetzen. Auf den Synodalen Weg sei er dagegen nicht zu sprechen gekommen.
Schließlich habe Leo persönliche Überlegungen zum bischöflichen Amt und dem Thema Kollegialität eingebracht. Dazu erklärte Krämer, man habe gespürt, „dass er die alltäglichen Herausforderungen als Bischof kennt, die Schwierigkeiten und Bedenken, die man vielleicht am Anfang hat". Eindrucksvoll in diesem Kontext habe er auch die Ausführungen von Kardinal Christoph Schönborn gefunden, dem langjährigen Erzbischof von Wien, der während der Messe in Santa Maria Maggiore authentisch von seinen Erfahrungen berichtet habe.
Des Weiteren seien Divergenzen in der weltweiten Communio deutlich geworden. Als Beispiele nannte Krämer den Umgang mit Finanzen und mit Missbrauch. Aus dem deutschsprachigen Raum waren neben Krämer der Bischof von Sankt Gallen (Schweiz), Beat Grögli (54), sowie der österreichische Weihbischof Johannes Freitag (53) aus der Diözese Graz-Seckau anwesend. DT/dsc
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