Die offenbar ungesicherte Finanzierung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie hat den Kölner Diözesanrat dazu bewogen, die Auflösung der Hochschule zu fordern. Seit Tagen berichten Kölner Lokalzeitungen über die fehlende Transparenz der Hochschulverwaltung in Finanzierungsfragen.
Finanzierung unklar
Die Kölner Rundschau zitiert die Vize-Vorsitzende des Rates, Bettina Heinrichs-Müller, heute mit der Forderung, die Finanzierung der Hochschule ebenso zu prüfen wie die Auftragsvergaben. Dass es bei der Finanzierung der Hochschule zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist, ist nach Informationen dieser Zeitung nicht auszuschließen. Das Laiengremium fordert darüber hinaus eine allgemeine Prüfung der Auftragsvergaben im Erzbistum.
Valide Ausbildung
Die Einschätzung der Vize-Vorsitzenden des Diözesanrats, die Katholische Hochschule sei wissenschaftlich überflüssig, wird im Erzbistum allerdings von Kennern der Hochschule nicht geteilt. Im Gegenteil: „Die Priesteramtskandidaten bekommen an der Kölner Hochschule für katholische Theologie gleichzeitig ein fundiertes theologisches Wissen und einen verlässlichen Einblick in die Tiefe und die Schönheit des kirchlichen Glaubens“, sagt Regens Salvador Pane, der für die Ausbildung der Kandidaten im Priesterseminar Redemptoris Mater Köln verantwortlich ist.
Stein des Anstoßes ist der sogenannte BB-Fonds des Erzbistums Köln. Er speist sich aus freiwilligen Beiträgen Kölner Diözesanpriester und steht dem Erzbischof zur Verfügung. Die Opfer sexuellen Missbrauchs beziehen aus ihm Anerkennungsleistungen.
Unbestätigten Berichten zufolge soll auch die Kölner Hochschule für Katholische Theologie aus ihm Finanzmittel erhalten haben.
Keine Auskunft
Der Ärger des Diözesanrats richtet sich insbesondere gegen die Kanzlerin der Hochschule, Martina Köppen, die bisher jede Auskunft über ein Konzept zur Finanzierung der Hochschule verweigert. Zwei Anfragen des Gremiums an Köppen seien nicht beantwortet worden. Nach Informationen dieser Zeitung ist die Pressestelle des Erzbistums derzeit von der Justitiarin Heike Gassert und Finanzdirektor Gordon Sobbeck angewiesen worden, keine näheren Auskünfte zu erteilen. DT/reg
Lesen Sie einen umfassenden Bericht über die Kölner Hochschule für Katholische Theologie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.