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Pater Karl Wallner sieht Europa als „Krisengebiet des Glaubens“

Die Katholiken im deutschen Sprachraum seien zu einer „Fußnote der globalen Weltkirche“ geworden, schreibt Österreichs Missio-Chef in der aktuellen „Tagespost“.
Pater Karl Wallner in Afrika
Foto: Mission Österreich | Die Katholiken im deutschen Sprachraum seien zu einer „Fußnote der globalen Weltkirche“ geworden, meint Pater Karl Wallner. Afrika öffne sich hingegen für das Evangelium.

Europa sei zum „Krisengebiet Nummer eins des christlichen Glaubens geworden“, schreibt der Nationaldirektor von Missio Österreich, Pater Karl Wallner, in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“. Hier müsse sich die Kirche „der Realität des Schrumpfens, ja des Kollabierens der Kirchlichkeit stellen“. Stattdessen gebe es „Verdrängungsmechanismen“, die etwa in der kirchenoffiziellen Darstellung der jährlichen Kirchenstatistiken sichtbar würden.

Schrumpfung als Chance für die Mission

Dagegen empfiehlt der Zisterzienserpater und Missio-Chef, der als Rektor der Hochschule Heiligenkreuz und Bestsellerautor weit über Österreich hinaus bekannt wurde: „Wenn man die triste Schrumpfung nicht verdrängt oder schönredet, sondern sie als Chance für die Mission im Konkreten, für Dankbarkeit am kleinen Gelingen, wahrnimmt, kann dies schon ein wichtiges Antidepressivum sein.“ Vor allem aber empfiehlt er den Blick auf das weltweite Wachstum der Christenheit.

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Die Katholiken im deutschen Sprachraum seien zu einer „Fußnote der globalen Weltkirche“ geworden. Hier lebten nur mehr 2,2 Prozent der gesamten Weltkirche. Global betrachtet sei die Kirche von 266 Millionen Katholiken im Jahr 1919 auf 1,34 Milliarden Katholiken heute angewachsen. Der Anstieg betreffe alle Kontinente außer Europa, wobei die Kirche in Afrika am schnellsten wachse.

„Afrika öffnet sich für das Evangelium, zugleich bedrängt von Armut, neokolonialer Ausbeutung durch Xi Jinpings China und in der Bruchzone zum subsaharischen Afrika bedrängt von einem irrational-brutalen Islamismus“, so Pater Karl Wallner in der „Tagespost“. Seine Erfahrung aus vielen Reisen schildert er so: „Diese Kirche ist jung und liebt die Liturgie, das Gebet, die auch nach außen getragene Gläubigkeit. In Afrika gibt es keine Diskrepanz zwischen der „kultischen“ Kirche und der „sozial engagierten“ Kirche.  DT/sba

Lesen Sie den vollständigen Beitrag des bekannten Zisterzienserpaters Karl Wallner in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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