Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit hat Papst Franziskus seinen Amtsverzicht angeboten. Das berichtet die französische katholische Zeitung „La Croix“ am Freitagnachmittag. Grund seien Querelen innerhalb der Pariser Erzdiözese sowie ein „mehrdeutiges Verhalten“ Aupetits gegenüber einer Frau im Jahr 2012.
Aupetit: Handelt sich nicht um Rücktritt
Ein sexuelles Verhältnis, von dem das Magazin „Le Point“ noch zu Wochenbeginn berichtet hatte, wies Erzbischof Aupetit entschieden zurück. Er wolle „Spaltungen vermeiden, wenn ich selbst eine Quelle von Spaltungen bin“, so der 70-Jährige im Gespräch mit „La Croix“. In den vergangenen Monaten hatte es Spannungen im Erzbistum gegeben, die Medien auch einer rigiden Amtsführung Aupetits zuschrieben. Im den vergangenen Monaten hatten beide Generalvikare als Verwaltungschefs ihr Amt niedergelegt.
Aupetit betonte laut „La Croix“, es handele bei seinem Schritt nicht um einen Rücktritt; er habe das Amt aus den Händen des Papstes erhalten. Dieser solle nun entscheiden. Um die Diözese zu erhalten, müsse er als Bischof „im Dienst der Einheit stehen“. Der Brief Aupetits an Papst Franziskus ist auf Donnerstag datiert. "La Croix" berichtet, dass das Schreiben bis zur Antwort des Papstes vertraulich bleiben sollte. Es wurde aber am Freitag durch die Tageszeitung „Le Figaro“ publik.
Aupetit, studierter Mediziner, wurde 2006 Generalvikar und 2013 Weihbischof in Paris. Papst Franziskus machte den Experten für Bioethik-Fragen 2014 zum Bischof von Nanterre im Westen von Paris und 2018 zum neuen Pariser Erzbischof. DT/KNA
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