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Paderborn: Udo Markus Bentz wird neuer Erzbischof

Papst Franziskus ernennt den bisherigen Mainzer Weihbischof und Generalvikar zum neuen Erzbischof für Paderborn.
Der bisherige Mainzer Weihbischof Udo Markus Bentz
Foto: IMAGO/Peter Back (www.imago-images.de) | Der bisherige Mainzer Weihbischof Udo Markus Bentz wird neuer Erzbischof von Paderborn.

Das Erzbistum Paderborn hat wieder einen neuen Oberhirten: Am Samstag gab der Vatikan bekannt, dass Papst Franziskus den bisherigen Mainzer Weihbischof Udo Markus Bentz zum neuen Erzbischof von Paderborn ernannt habe. Bentz ist seit 2017 als Generalvikar Stellvertreter des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf.

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Der 56-jährige Bentz wird die Nachfolge des emeritierten Erzbischofs Hans-Josef Becker antreten, der am 1. Oktober 2022 in den Ruhestand getreten war. Die Einführung des neuen Paderborner Erzbischofs soll am 10. März 2024 im Hohen Dom zu Paderborn stattfinden. Mit der Amtseinführung endet die mehr als einjährige Vakanz des erzbischöflichen Stuhls. Bis dahin wird weiterhin Diözesanadministrator Michael Bredeck das sechstgrößte deutsche (Erz-)bistum mit 1,4 Millionen Katholiken leiten.

Bentz: Verantwortung, eine lernende Kirche zu sein

In seiner Ansprache im Paderborner Dom unmittelbar nach Bekanntgabe der Ernennung erklärte Bentz, er bedanke sich bei Papst Franziskus für das Vertrauen, "das er mit dieser Ernennung in mich setzt". Er fühle sich mit dem Papst "eng verbunden in der gemeinsamen Verantwortung, eine lernende Kirche zu sein auf dem Weg zu einer Synodalität, die es ermöglicht, dass das Evangelium im Heute seine Kraft entfalten kann".

Nachfolge bedeute, sich "immer neu zu innerer Freiheit durchringen", betonte Bentz weiter. Und er zitierte eine zentrale Frage des heiligen Ignatius von Loyola, der seine "geistliche Heimat" sei: "Was muss ich lassen, um je mehr und je besser dem Herrn, dem Evangelium zu dienen?" Darin erkenne er auch eine wesentliche Frage der Kirche in der Gegenwart.

Den Patron des Erzbistums Paderborn, den heiligen Liborius, nannte Bentz einen "Brückenbauer zwischen den Völkern und über Grenzen hinweg". Die sei gut für eine Kirche, "die weiß, dass sie nicht leben kann, wenn sie sich verschließt und sich selbst genügt, sondern ihrer Sendung dann gerecht wird, wenn sie Grenzen überwindet und mit dem Evangelium Brücken in die Gegenwart unserer Gesellschaft baut".

1995 zum Priester geweiht

Udo Markus Bentz wurde am 3. März 1967 im pfälzischen Rülzheim geboren. Ab 1988 studierte er in Mainz und Innsbruck Philosophie und Theologie. 1994 wurde er zum Diakon geweiht. Ein Jahr später empfing er im Dom zu Mainz die Priesterweihe. Daraufhin war er als Kaplan am Dom St. Peter und St. Martin in Worms und von 1998 an als Bischöflicher Sekretär in Mainz tätig. 

Promoviert wurde Udo Markus Bentz 2007 an der Universität Freiburg mit der Arbeit „Jetzt ist noch Kirche – Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners“. Im gleichen Jahr wurde er Regens des Mainzer Priesterseminars und 2014 zusätzlich Leiter des Ausbildungsseminars für Kapläne und Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten. 

Am 15. Juli 2015 ernannte Papst Franziskus Bentz zum Titularbischof von Sita und Weihbischof in Mainz. Am 20. September 2015 erfolgte die Bischofsweihe im Mainzer Dom. Er behielt die Aufgabe als Regens und wurde zudem Bischofsvikar für die Jugendseelsorge. Am 27. August 2017 ernannte ihn der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zu seinem Generalvikar und zum Diözesanökonom. Auch wurde er im gleichen Jahr Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz. 

Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist Bentz Mitglied mehrerer Kommissionen: der Jugendkommission, der Kommission für die Weltkirche und der Unterkommission für Lateinamerika, insbesondere Adveniat. Zudem ist Bentz Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche.  DT/mlu

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