Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Kirche

Ökumenischer Patriarch ruft zur Achtung der Menschenrechte auf

Bartholomaios in Weihnachtsbotschaft: Alle Völker und Staaten müssen Menschenrechtserklärung von 1948 uneingeschränkt respektieren"
Bartholomaios I.
Foto: Sascha Baumann (KNA) | Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., Ehrenoberhaupt aller orthodoxen Christen weltweit.

 Zur Achtung und Wahrung der Menschenrechte hat der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. in seiner Weihnachtsbotschaft aufgerufen. Die Botschaft „Christus wird geboren“ ertöne leider wiederum in einer Welt, „die von Gewalt, gefährlichen Spannungen, sozialer Ungleichheit und der Missachtung der grundlegenden allgemeinen Menschenrechte erfüllt ist“, so der Patriarch. Nach der furchtbaren Erfahrung und den Katastrophen des Zweiten Weltkriegs habe die Proklamation der Menschenrechte 1948 „die grundlegenden hohen Ideale propagiert, die alle Völker und alle Staaten der Erde uneingeschränkt respektieren müssen“. Allerdings setze sich die Missachtung dieser Proklamation auch 70 Jahre später fort. Bartholomaios wörtlich: „Vielfältige Missbräuche und intendierte Missdeutungen der Menschenrechte unterminieren ihren Rang und ihre Realisierung. Weiterhin gilt, dass wir weder gegenwärtig noch zukünftig aus der Geschichte Lehren ziehen wollen.“

Weder der technische Fortschritt noch herausragende Errungenschaften der Wissenschaft oder der wirtschaftliche Fortschritt hätten soziale Gerechtigkeit und Frieden herbeiführen können, klagt der Geistliche. Im Gegenteil: „In unserer Zeit wächst das Wohlstandsdenken der Besitzenden, und die Globalisierung zerstört die Bedingungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des Friedens.“ Die Kirche könne diese „Bedrohungen der menschlichen Person“ unmöglich ignorieren, so der Patriarch: „Wir kämpfen für den Menschen, für den Schutz der Freiheit und der Gerechtigkeit, im Wissen darum, dass der wahre Friede von Gott kommt.“

DT/KNA

 

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe

Themen & Autoren
Jesus Christus Religiöse und spirituelle Oberhäupter Völker der Erde Wahrung der Menschenrechte

Weitere Artikel

Bei der Wahrung der Menschenrechte haben die Staaten der Europäischen Union noch viel Luft nach oben. Ein Kommentar zum internationalen Tag der Menschenrechte.
10.12.2025, 11 Uhr
Stefan Rehder
Die Bibel wimmelt von Tieren. Schon im Bericht von der Erschaffung der Welt lesen wir, dass Gott die „Wassertiere“, die Vögel, Kriechtiere und Wildtiere schuf. So auch den Esel...
04.09.2025, 05 Uhr
Martina Berlin
Taybeh, das letzte vollständig christliche Dorf im Westjordanland, wird zunehmend Ziel gewaltsamer Angriffe durch israelische Siedler. Kirchenführer in Jerusalem kritisieren die Behörden.
30.07.2025, 20 Uhr
Meldung

Kirche

Am Samstag kommen 10.000 Gott suchende Menschen: Gebetshausgründer Johannes Hartl freut sich auf die MEHR-Konferenz. Der „Tagespost“ erzählt er, wieso.
31.12.2025, 14 Uhr
Elisabeth Hüffer
Leo XIV. ruft zum gegenseitigen Austausch auf, um auch bei Missverständnissen den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Wir veröffentlichen eine Reihe seiner deutlichsten Appelle.
31.12.2025, 14 Uhr
Redaktion
Vom Heiligen Jahr bis zum Synodalen Ausschuss, von vakanten Bischofssitzen zu eucharistischen Initiativen: Eine kleine kirchliche Jahresbilanz und Vorschau auf 2026.
31.12.2025, 10 Uhr
Regina Einig
Für Leo XIV. durchlebt die Welt eine Phase starker Konflikte, in der viele Mächte das schüren, was Franziskus als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnet hat.
30.12.2025, 14 Uhr
Redaktion