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Mut zur Wahrheit, aber weg vom Generalverdacht

In der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ plädiert der katholische Journalist Rudolf Gehrig für ein aufrichtiges, aber nicht selbstquälerisches Bild der Kirche.
Sonnenaufgang an der Frauenkirche München
Foto: Peter Kneffel (dpa) | Sich zur Kirche zu bekennen ist in diesen Tagen nicht einfach. Der Journalist Rudolf Gehrig plädiert für Ehrlichkeit ohne sich auf eine Existenz als Täterorganisation fixieren zu lassen.

Kennen Sie das? Sie sind auf einer Party und jemand findet heraus, dass Sie katholisch sind. Es dauert keine zwei Minuten, und schon werden Sie mit einer Mischung aus Mitleid und Abscheu mit den aktuellen Schlagzeilen konfrontiert.

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Mut zur Wahrheit

Der Journalist und bekennende Katholik Rudolf Gehrig kennt solche „Erlebnisse“ und Diskussionen zur Genüge, wie er in einem Artikel für die „Tagespost“ schreibt – genauer gesagt bereits seit seiner Schulzeit. Ganz unabhängig von der aktuellen Diskussion um das Münchener Gutachten plädiert Gehrig gegenüber der Kirche dafür, beim Thema innerkirchlichem sexuellen Missbrauch einerseits den Mut zur Wahrheit zu finden und das von kirchlichen Mitarbeitern begangene Unrecht gegenüber Minderjährigen offen und ehrlich zu thematisieren.

Andererseits jedoch sollte die Kirche hierbei auch nicht in das Extrem einer selbstquälerischen, sich selbst primär als „Täterorganisation“ betrachtenden Glaubensgemeinschaft verfallen – dieses nütze weder der innerkirchlichen Missbrauchsaufarbeitung noch den Opfern selbst, sondern behindere dieses Vorhaben eher, wie Gehrig in Gesprächen mit einigen Missbrauchsopfern erfahren hat. DT/sta

Welchen genauen Weg Rudolf Gehrig der katholischen Kirche in Deutschland bei der Bewältigung der Missbrauchskrise empfiehlt und warum hierbei auch der Blick auf das Missbrauchsgeschehen außerhalb der Institution Kirche nicht zu kurz kommen darf, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe der „Tagespost“.

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Vorabmeldung Katholikinnen und Katholiken Kirchen und Hauptorganisationen einzelner Religionen Missbrauchsbericht Erzbistum München und Freising

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