Die Nordische Bischofskonferenz (NBK) hat am Freitag ihre fünftägige Vollversammlung in Rom beendet. Den Höhepunkt des Treffens bildete eine Audienz mit Papst Leo XIV, der die Bischöfe zu missionarischem Eifer und zur Förderung der Ökumene aufrief. Dies geht aus einer Pressemitteilung der NBK hervor.
Wachsendes Interesse an katholischer Kirche
In seiner Eröffnungsrede sprach der Vorsitzende der NBK, Bischof Erik Varden, über Heiligkeit, Mut und Tugend in einer von Krieg, Fragmentierung und moralischer Unsicherheit geprägten Welt. Dabei betonten die Bischöfe, dass das Interesse an der katholischen Kirche in den nordischen Ländern wachse. Sichtbar werde dies durch die steigende Zahl von Konvertiten und Taufbewerbern. Neue Mitglieder müssten nicht einfach in die Kirche aufgenommen werden, sondern dazu befähigt werden, reife Zeugen des Evangeliums zu sein.
Am Donnerstag empfing Papst Leo XIV. die Bischöfe unmittelbar nach seiner Begegnung mit Israels Präsident Isaac Herzog. In einer frei gehaltenen Ansprache forderte er dazu auf, die Menschen mit der Botschaft des Evangeliums herauszufordern und zu beschenken. „Mit der Freude und dem lebendigen Glauben in euren Ländern habt ihr der Weltkirche etwas zu geben!“, sagte der Papst wörtlich.
Die Bischöfe beschlossen in Rom, die Implementierungsphase der Weltbischofssynode in Nordeuropa zu fördern. Ein neu gegründeter inter-nordischer Koordinationsrat soll die Umsetzung begleiten. „Im nordischen Kontext existieren bereits effektive synodale Strukturen, die fruchtbar angewandt werden“, betonte Bischof Varden. Dabei müsse der Prozess „immer auf Christus hingeordnet sein“.
„Unsere Herzen bluten“
Auch aktuelle Krisen wurden bei den Beratungen thematisiert. Der emeritierte Bischof Pierre Bürcher schilderte als langjähriges Mitglied der Holy Land Coordination seine Eindrücke aus der Region. „Dieser Krieg, die leidende Bevölkerung in Gaza, die weiterhin in Gefangenschaft gehaltenen Geiseln, diese gesamte Situation lässt unsere Herzen bluten“, so der ehemalige Bischof von Reykjavík.
Gemeinsam mit dem Papst forderten die Bischöfe die Freilassung aller Geiseln, einen dauerhaften Waffenstillstand, den ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe und die Achtung des Völkerrechts. Zum Fest der Kreuzerhöhung am 14. September rufen die Bischöfe alle Katholiken in Nordeuropa zum Gebet für einen gerechten und dauerhaften Frieden im Heiligen Land auf. DT/jna
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