Das Gebetshaus Augsburg verstärkt sein Angebot für Katholiken: Im Oratorium des Hauses wird künftig das Allerheiligste aufbewahrt. Laut einer Mitteilung des Gebetshauses erfolgt die Zeremonie am Mittwoch durch Bertram Meier, den Bischof von Augsburg.
Das Gebetshaus ist ein ökumenisches Zentrum, das Menschen verschiedener Konfessionen zur gemeinsamen Anbetung einlädt. Der Geschäftsführer des Gebetshauses, Constantin Maasburg, betonte: „Diese Entscheidung unterstreicht die Offenheit des Gebetshauses für unterschiedliche christliche Traditionen und schafft für Katholiken eine neue Möglichkeit, ihre Spiritualität in einem für sie wichtigen Bereich zu leben.“
Zusätzlicher Raum für katholische Spiritualität
Das Oratorium, ein kleiner Raum für stilles Gebet, existiert laut Gebetshaus bereits seit 2018. Die eucharistische Anbetung stellt nun eine Erweiterung des spirituellen Angebots dar. Dennoch bleibe der zentrale Gebetsraum des Hauses, in dem seit 2011 ununterbrochen gebetet wird, weiterhin ökumenisch geprägt und sehe keine konfessionellen Gebetsformen vor.
Die Eucharistie gilt in der katholischen Lehre als „Quelle und Höhepunkt“ des christlichen Lebens. Durch die Einführung der eucharistischen Anbetung werde den katholischen Besuchern eine ihnen vertraute Form der Gottesverehrung ermöglicht. Gleichzeitig bleibe die Teilnahme freiwillig.
Gebetshausgründer Johannes Hartl erklärte dazu: „Es geht uns nicht nur darum, das Trennende zu eliminieren, sondern darum, die verschiedenen Formen des Glaubens und der Praxis wertzuschätzen. Denn echte Einheit entsteht dort, wo Vielfalt respektiert und gemeinsam gelebt wird.“ Bereits beim Glaubensfestival MEHR, das vom Gebetshaus organisiert wird, wurde die eucharistische Anbetung angeboten. Dies sei nicht als trennendes Element empfunden wurde. Diese Offenheit soll nun weiterhin bestehen.
Das Gebetshaus Augsburg ist eine ökumenische Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, den christlichen Glauben auf zeitgemäße Weise erfahrbar zu machen. Neben dem ständigen Gebet bietet das Haus Konferenzen, Schulungen und andere Veranstaltungen an. Das Gebetshaus finanziert sich durch Spenden und wird von etwa 100 Mitarbeitern sowie zahlreichen Ehrenamtlichen getragen. (DT/jna)
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