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Eterovic: Evangelisierung muss von Hoffnung beseelt sein

In seinem Grußwort an die Bischöfe erinnerte Nuntius Nikola Eterovic an den Appell von Papst Franziskus, „den Primat der Evangelisierung zurückzugewinnen".
Nuntius Nikola Eterovic
Foto: DBK/Marko Orlovic | Es sei notwendig , „den Primat der Evangelisierung zurückzugewinnen, um die Zukunft mit Vertrauen und Hoffnung in den Blick zu nehmen“, erinnerte Nuntius Nikola Eterovic die deutschen Bischöfe.

Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Nikola Eterovic, hat in seinem Grußwort auf der Vollversammlung der deutschen Bischöfe im Kloster Steinfeld die Bedeutung der Hoffnung hervorgehoben und dabei — nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren — auf den Brief an das Pilgernde Volk Gottes in Deutschland vom Juni 2019 hingewiesen. Darin schreibe Papst Franziskus, dass es notwendig sei, „den Primat der Evangelisierung zurückzugewinnen, um die Zukunft mit Vertrauen und Hoffnung in den Blick zu nehmen, denn die Kirche, Trägerin der Evangelisierung, beginnt damit, sich selbst zu evangelisieren“. Sie müsse „unablässig selbst vernehmen, was sie glauben muss, welches die Gründe ihrer Hoffnung sind und was sie das neue Gebote der Liebe ist", so der Nuntius. 

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Die christliche Hoffnung solle das Zeugnis und die Verkündigung der Gläubigen charakterisieren, vor allem vor dem Hintergrund, dass viele Menschen kein Interesse an der Gottesfrage zu haben schienen und so lebten, „als gäbe es Gott nicht - etsi Deus non daretur". Und so appellierte Eterovic: Das dringende Werk der Evangelisierung, das mit dem Lebenszeugnis beginne und von Worten und Werken der Liebe begleitet werde, „muss von der Tugend der Hoffnung beseelt sein". 

Entfaltung der Tugend der Hoffnung

Hoffnung sei für das christliche Leben grundlegend. Sie antworte „auf die tiefe Sehnsucht des menschlichen Herzens nach Glück". Aus dem Brief des Papstes zitierend erklärte er: „Durch die Hoffnung ersehnen und erwarten wir von Gott in festem Vertrauen das ewige Leben und die Gnaden, es zu verdienen.“ Ohne diese Vision bleibe das Handeln der Kirche, „wie auch die verschiedenen Versuche von notwendigen Strukturreformen unvollkommen“, so Eterovic in Anspielung auf den Synodalen Weg.

Weiter erklärte der Nuntius, dass die Hoffnung nach der katholischen Lehre im Gegensatz zu den vier Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß nicht allein der menschlichen Stärke entstammen würde; dennoch gebe es ein „konkretes Feld“, auf dem die Kirche die Tugend der Hoffnung beleben könnte: Heiligsprechungen. Eterovic erläuterte: „Um zur Ehre der Altäre...erhoben zu werden ist...ein Wunder nachzuweisen, eine Heilung, die man mit gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht erklären kann."

Es handle sich um eine Gabe Gottes, die von Gläubigen im persönlichen und gemeinschaftlichen Gebet erfleht werden müsse. Auf diesem Gebiet könnten „die Gläubigen, angeleitet von ihren Hirten, Zeichen des Wachstums in der Entfaltung der Tugend der Hoffnung geben nach der Aussage des Herrn Jesus: ,Alles kann, wer glaubt.‘“ Eterovic schloss mit den Worten: „Lassen wir uns fortan von der Hoffnung anziehen und lassen wir zu, dass sie durch uns auf jene überspringt, die sich nach ihr sehnen.“  DT/dsc

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