Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Kirche

"Die Kirche findet ihren Ausdruck in der Eucharistie"

Augoustinos Lambardakis, Metropolit der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland, äußert sich im Domradio zum Kommunionverständnis der orthodoxen Christen.
Metropolit und Erzbischof Augoustinos Lambardakis
Foto: A. Kordik | Erzbischof Augoustinos Lambardakis, Exarch von Zentraleuropa des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel.

In der katholischen Kirche wird über den Kommunionempfang für nicht-katholische Ehepartner debattiert. Ist dies eine Thematik, die sich in ähnlicher Weise auch orthodoxen Christen stellen könnte? Was beinhaltet ihr Kommunionverständnis? Mit diesen Fragen trat das Domradio (Köln) an Augoustinos Lambardakis heran, den Erzbischof und Metropolit der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und Exarch von Zentraleuropa des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel.

Der Metropolit hatte sich bereits vor einigen Tagen anlässlich des Jahresempfangs 2018 der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland zum Kommunionstreit geäußert und dem Kölner Kardinal Woelki seine brüderliche Solidarität versichert, wie Die Tagespost berichtete.

Nun konkretisierte er seine Position und bekräftigte zugleich den Rückhalt für Kardinal Woelki. Konfessionsübergreifend seien sich katholische und orthodoxe Kirche einig, „dass die Eucharistie im Zentrum unseres Kirche-Seins steht“. Augoustinos Lambardakis weiter: „Die Kirche findet ihren Ausdruck in der Eucharistie. Wenn sie nicht Eucharistie feiert, ist sie keine Kirche mehr. Und umgekehrt gilt deshalb: Die Eucharistie konstituiert die Kirche, Eucharistie bedeutet Kirche. Und somit stellt die Eucharistie auch die Einheit der Kirche dar“.

Vor der Ökumene des gemeinsamen Kommunionempfangs stünde „die Ökumene des gemeinsamen Lebens“, so Augoustinos Lambardakis. Das bedeute ein „gegenseitiges respektvolles Wahrnehmen des Anderen, dort wo und wie er lebt“. Hier sieht der Metropolit die Kirche auf einem guten Weg: „Es gibt die Ökumene des gemeinsamen Handelns in vielfältigen Zusammenhängen in unserem Land“.

DR (Interview: Johannes Schröer) / DT (Josef Bordat)

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe

Themen & Autoren
Die Tagespost Eucharistie Josef Bordat Katholische Kirche Rainer Maria Woelki Russisch-Orthodoxe Kirche

Weitere Artikel

Bis heute geht vom gemeinsamen Mahl eine friedensstiftende Wirkung aus. Daran erinnert auch das Festessen, zu dem sich an Weihnachten die Familie um den Tisch versammelt.
24.12.2025, 17 Uhr
Henry C. Brinker
In der Adventszeit geht es auch um das Volk Gottes, das sich von seinen Sünden ab- und dem erwarteten Erlöser zuwendet.
06.12.2025, 00 Uhr
Redaktion
Auf Weihnachten warten bedeutet, aus dem Dunkel ins Licht zu treten.
05.12.2025, 00 Uhr
Redaktion

Kirche

Am Samstag kommen 10.000 Gott suchende Menschen: Gebetshausgründer Johannes Hartl freut sich auf die MEHR-Konferenz. Der „Tagespost“ erzählt er, wieso.
31.12.2025, 14 Uhr
Elisabeth Hüffer
Leo XIV. ruft zum gegenseitigen Austausch auf, um auch bei Missverständnissen den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Wir veröffentlichen eine Reihe seiner deutlichsten Appelle.
31.12.2025, 14 Uhr
Redaktion
Vom Heiligen Jahr bis zum Synodalen Ausschuss, von vakanten Bischofssitzen zu eucharistischen Initiativen: Eine kleine kirchliche Jahresbilanz und Vorschau auf 2026.
31.12.2025, 10 Uhr
Regina Einig
Für Leo XIV. durchlebt die Welt eine Phase starker Konflikte, in der viele Mächte das schüren, was Franziskus als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnet hat.
30.12.2025, 14 Uhr
Redaktion