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„Das Gebet gibt den Christen in Gaza Hoffnung und Kraft“

Cornelia Kimberger, Vorsitzende der Heilig-Land-Kommission des Ritterordens vom Heiligen Grab, berichtet über die Lage der Christen im Heiligen Land.
Cornelia Kimberger
Foto: Privat | 1.100 Christen zählte Gaza vor dem Krieg, davon 121 Katholiken. Gut 550 lateinische und orthodoxe Christen leben nach Angaben Kimbergers nun zusammen auf dem Pfarreigelände im Norden des Gazastreifens.

Die Vorsitzende der Heilig-Land-Kommission des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Cornelia Kimberger, hat im Gespräch mit dieser Zeitung auf die Not der Christen im Heiligen Land hingewiesen. Kimberger berichtete von ihren Gesprächen mit Pfarrer Gabriel Romanelli von der Pfarrei Heilige Familie in Gaza-Stadt, den sie kürzlich in Jerusalem traf. Als der Krieg ausbrach, konnte er nicht mehr zurück zu seiner Pfarrei, da er gerade in Bethlehem war.

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1.100 Christen zählte Gaza vor dem Krieg, davon 121 Katholiken. Gut 550 lateinische und orthodoxe Christen leben nach Angaben Kimbergers nun zusammen auf dem Pfarreigelände im Norden des Gazastreifens. Einige Christen hätten den Gazastreifen verlassen können. Father Yusuf, der Stellvertreter von Pfarrer Romanelli, betreue die verbliebenen Christen. „Gottesdienste und Gebete über den Tag verteilt geben den Christen Hoffnung und Kraft. Es fehlt jedoch an Nahrung, Medikamenten und sauberem Wasser“, so die Dame des Ritterordens. 20 Menschen seien bislang getötet worden und elf aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung verstorben. Papst Franziskus stehe in regelmäßigem telefonischen Kontakt mit der Gemeinde.

Christen fehlt es an Einkommensmöglichkeiten

Detailliert beschrieb Kimberger die kriegsbedingt zusätzlichen Herausforderungen für die Sozialabteilung des Lateinischen Patriarchats: Neben der Begleichung von ausstehenden Mieten, Versicherungen und Steuern seien auch Beihilfen für Studien- und Schulgeldgebühren zu leisten. Kimberger, die die Kar- und Ostertage im Heiligen Land verbrachte, konnte sich vor Ort davon überzeugen, dass es den Christen an Einkommensmöglichkeiten fehle. 

Ein wichtiger Baustein der Hilfen des Lateinischen Patriarchats sei das Arbeitsbeschaffungsprogramm für Jugend und Frauen. Damit solle sichergestellt werden, dass diese nicht auf Beihilfen angewiesen sind, sondern – als Ausdruck ihrer Würde – selbst für ihren Unterhalt sorgen könnten. Mit diesem Programm möchte das Lateinischen Patriarchat der Abwanderung, vor allem junger Menschen, entgegenwirken.  DT/reg

Lesen Sie das ausführliche Interview in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

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