Der amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke hat enttäuschten Katholiken mit Nachdruck vom Kirchenaustritt abgeraten. Katholiken müssten für die Wahrheit des Glaubens Zeugnis ablegen, erklärte der emeritierte Kardinalpräfekt der Apostolischen Signatur gegenüber dieser Zeitung.
"Müssen zur heiligen Tradition zurückkehren"
Im Hinblick auf die Gewissensnot traditionsverbundener Gläubiger, denen der Gedanke zu schaffen macht, dass sie mit ihrer Kirchensteuer den Synodalen Weg mitfinanzieren, erklärte der Kardinal. „In der Tradition der Kirche ist eine Synode ein Weg, um herauszufinden, wie man den katholischen Glauben verteidigen und fördern kann, nicht, um eine andere Kirche und einen anderen Glauben zu schaffen. Ich denke, diese guten Katholiken müssen – so schmerzlich es auch ist – in ihren Gemeinden bleiben und für die Wahrheit des Glaubens kämpfen. Wenn alle austreten, fiele die Kirche sonst denen in die Händen, die den katholischen Glauben und seine Praxis zerstören.“
Es sei wichtig, dass die Gläubigen die Kirche nicht verließen, denn Christus habe versprochen, immer bei ihnen zu bleiben. Zugleich ermutigte der Kardinal die Gläubigen zu klaren Worten gegenüber den Bischöfen, wenn diese etwas vorschlügen, was nicht dem katholischen Glauben entspreche.
Wörtlich sagte Burke: „Wir müssen zur heiligen Tradition zurückkehren.“ Die Dynamik des katholischen Glaubens komme aus seiner Kontinuität. Der Glaube sei Gottes Werk. Bischöfe seien durch den Eid verpflichtet, den sie bei ihrer Bischofsweihe geleistet haben. „Die Treue zur katholischen Lehre als Starrheit zu bezeichnen, ist schlicht falsch“, stellte Burke fest. DT/reg
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