Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) plant einem internen Papier zu Folge, das der Tagespost vorliegt, ein Forschungsprojekt, um Erkenntnisse für die zukünftige Prävention sexualisierter Gewalt zu gewinnen. Ferner soll eine Anlaufstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt errichtet werden. Zudem ist für die verbandlichen Strukturen die Einrichtung einer Aufarbeitungskommission beschlossen worden. Dem Papier zu Folge sieht der BDKJ, der sich als Teil der katholischen Kirche betrachtet, die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) in der Verantwortung, entsprechende Mittel bereitzustellen. Andere Finanzierungsquellen schließt das Papier aus. Auch Eigenmittel will der BDKJ nicht dafür aufwenden. Der BDKJ-Bundesvorstand plant dem Papier zu Folge mit einer Summe von 800.000 Euro für einen 3-jährigen Prozess.
Bischöfe sollen zahlen
Diese Mittel soll gemäß Plan des BDKJ der Verband der Deutschen Diözesen (VDD) bereitstellen. Der VDD ist der Rechtsträger der Deutschen Bischofskonferenz. Es sollen dem BDKJ zufolge vor allem die Diözesanbischöfe und Generalvikare von dem Vorhaben überzeugt und auf ihre Verantwortung angesprochen werden. Intern gibt das Papier zu bedenken, dass Bischöfe besonders auf öffentlichen Druck hin bereit seien, „sich zu bewegen“. Bis dato, so ist in den Papier zu lesen, hat der VDD die Finanzierung der Studie abgelehnt. Am 26. Januar diesen Jahres sei dem Papier zu Folge die Veröffentlichung einer Vorstudie geplant. Danach sei der VDD, so das Papier, wieder zu Gesprächen bereit.
Aufbau von Druck eingeplant
In mehreren Eskalationsstufen will der BDKJ den Druck auf die Bischöfe erhöhen, um die Finanzierung durchzusetzen. Als Partner dabei sieht der BDKJ das Büro der Unabhängigen Beauftragten für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), das ZdK und den Betroffenenbeirat. Als letzte Eskalationsstufe nennt das Papier im Falle der Nicht-Finanzierung durch die DBK solle daraus ein öffentlicher Vorwurf werden. Es solle, so das Papier durch die Medien massiver Druck aufgebaut werden. DT/pwi
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