Bischof Rudolf predigte gestern zum Fest Mariä Himmelfahrt in der Abteikirche Rohr, Niederbayern. Dabei ging es auch um den Synodalen Prozess.
Feier des Sonntags "konstitutiv für die christliche Existenz"
Die dort zur Debatte stehenden Themen treten nach Ansicht Voderholzers hinter die Frage zurück, „wie der Glaube wieder so gestärkt werden“ könne, „dass es die Menschen drängt, am Sonntag Christus, seine Auferstehung und unsere Hoffnung zu feiern“. Die Feier des Sonntags sei, so Bischof Voderholzer, „konstitutiv für die christliche Existenz“, denn es verweise auf den Kern das Glaubens: „Das Osterfest aber, das Fest der Auferstehung Jesu, die Grundlage und der Urgrund unseres christlichen Glaubens, ist an den Sonntag gebunden, ja das ist der Inhalt jeder sonntäglichen Feier.“ Die frühen Christen feierten die Heilige Messe unter großer Gefahr und Opfern, erinnerte Bischof Voderholzer, weil sie ohne sie nicht sein wollten und konnten.
Angleichung an evangelische Kirche
Die Themen, die auf die Tagesordnung des Synodalen Wegs gesetzt werden sollen, Bischof Voderholzer nennt exemplarisch die „Liberalisierung der Sexualmoral, Anerkennung homosexueller Partnerschaften, Synodalisierung der Kirchenleitung“, bewirkten hingegen eine Angleichung der Kirche an die protestantischen Glaubengemeinschaften, die derzeit ergebnisoffen über den Fortbestand der Sonntagsgottesdienste diskutieren und sich damit vom Evangelium verabschieden. Es gebe Themen, so Bischof Voderholzer, über die man als christliche Gemeinschaft, „die sich auf das Neue Testament beruft“, nicht „ergebnisoffen“ diskutieren könne, „sondern nur entscheidungsfordernd“.
Evangelium im Zentrum
Mit seinem Hinweis auf die Bedeutung des Evangeliums nimmt Bischof Rudolf Voderholzer einen zentralen Gedanken der Botschaft im Brief Papst Franziskus' an die Katholiken in Deutschland auf. Der heilige Vater hatte betont, dass die Lösungen der derzeitigen und zukünftigen Probleme der Kirche nicht „ausschließlich auf dem Wege der Reform von Strukturen, Organisationen und Verwaltung zu erreichen“ seien, sondern nur im Blick auf das Evangelium.
DT/jobo
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