Monsignore Vitus Huonder, emeritierter Bischof von Chur, ist heute um 13:50 Uhr im Institut Sancta Maria der Priesterbruderschaft St. Pius X (SSPX) im schweizerischen Wangs verstorben. Bereits am 19. März war Bischof Huonder aufgrund schwerer gesundheitlicher Probleme in ein Churer Krankenhaus eingeliefert worden.
Huonder wurde am 21. April 1942 in Trun, im schweizerischen Kanton Graubünden geboren. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1971 beschritt Huonder auch eine wissenschaftlich-theologische Laufbahn: 1973 wurde er an der Université de Fribourg promoviert; 1989 folgte die Habilitation in Liturgiewissenschaft.
Nach einigen seelsorgerischen Stationen in der Schweiz wurde Huonder im Jahr 1990 von Bischof Wolfgang Haas zum Domkanoniker in Chur berufen. Zudem ernannte ihn der Bischof zum Generalvikar für Graubünden, Glarus und das Fürstentum Liechtenstein. 2007 erfolgte Huonders Bischofswahl durch das Churer Domkapitel. Nach einer von Papst Franziskus um zwei Jahre verlängerten Amtszeit verzichtete Huonder im Mai 2019 schließlich altersbedingt auf sein Amt.
Brückenbauer zur Piusbruderschaft
Es war auch unter dem Pontifikat von Franziskus, dass Huonder mit der delikaten Aufgabe betraut wurde, mit der SSPX in Verbindung zu treten und die Möglichkeiten einer kanonischen Anerkennung auszuloten. Der kirchenrechtliche Status der Piusbruderschaft, die Ende der 1980er Jahre unerlaubte Bischofsweihen vollzog und bis heute einigen Dokumenten des II. Vatikanums die Anerkennung verweigert, ist nicht restlos geklärt.
Bei der Piusbruderschaft, der er nie offiziell beigetreten ist, schien der Brückenbauer Huonder eine neue geistige Heimat gefunden zu haben. Seit seiner Emeritierung lebte er im Institut Sancta Maria, einem Knabeninternat der Bruderschaft.
Zuletzt hat sich Bischof Huonder mit der für ihn typischen ruhigen, durchdachten und doch bestimmten Art unter anderem in aufwendig produzierten Videos für den unverfälschten Erhalt der Lehre und für die Pflege des überlieferten Ritus ausgesprochen. DT/sost
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