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Bischof Álvarez: „Was mich aufrechthielt, war das Gebet“

Ein Jahr nach seiner Verbannung aus Nicaragua spricht der Bischof aus Nicaragua im Interview mit EWTN über seine Zeit im Gefängnis, seine Hoffnung im Exil und die Unterstützung von Papst Franziskus.
Bischof Rolando Álvarez
Foto: IMAGO/ROLANDO ENRIQUEZ (www.imago-images.de) | Seine Zeit im Gefängnis beschreibt Bischof Álvarez als Prüfung seines Glaubens. Trotz aller Entbehrungen habe er stets an seine Freilassung geglaubt.

Rolando Álvarez, Bischof von Matagalpa in Nicaragua, hat im ausführlichen Interview mit dem katholischen Fernsehsender „EWTN“ über sein neues Leben im Vatikan und seine Zeit in Haft in seinem Heimatland gesprochen. „Ich bin sehr glücklich in Rom. Während meiner gesamten Haftzeit dachte ich, dass es nach Nicaragua die beste Stadt wäre, in der ich leben könnte, falls ich freikomme. Gerade die Nähe zu Petrus erneuert meinen Glauben“. 

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Álvarez, der zugleich Apostolischer Administrator des Bistums Estelí ist, wurde im Januar 2024 nach Rom abgeschoben – fast ein Jahr, nachdem ihn ein Gericht im Februar 2023 wegen „Hochverrats“ zu 26 Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt hatte. Bereits seit seiner Verhaftung im August 2022 stand er unter Hausarrest.

„Ich bin nicht im Exil – ich bin befreit"

390 Tage nach seiner Freilassung und der erzwungenen Ausreise sprach Bischof Álvarez gegenüber „EWTN“ über seine Erlebnisse im Gefängnis, seinen Gesundheitszustand und die Hoffnung, die ihn im Exil trägt. Seine Freilassung beschreibt er als „übernatürliche Handlung Gottes“. In Rom habe er „den inneren Frieden gefunden habe, den ich so dringend brauchte“. Er betont jedoch: „Ich bin nicht im Exil – ich bin befreit und in der Diaspora.“

Auch Papst Franziskus stehe fest an seiner Seite: „Der Heilige Vater möchte, dass ich weiterhin Bischof von Matagalpa und Apostolischer Administrator von Estelí bleibe – auch in der Diaspora.“ Ursprünglich habe er seinen Rücktritt eingereicht, doch dann sei er „auf die Güte Gottes und des Heiligen Vaters gestoßen.“

Seine Zeit im Gefängnis beschreibt Bischof Álvarez als Prüfung seines Glaubens. Trotz aller Entbehrungen habe er stets an seine Freilassung geglaubt: „Was mich aufrechterhielt, war das Gebet.“ Gerade in schwierigen Zeiten müsse man daran festhalten, dass Gott in der Geschichte wirke. „Ich bin ein Mann der Hoffnung – und mein Volk ist ein Volk der Hoffnung.“

Dankbar für Neuanfang

Den Moment seiner Freilassung und seiner Ausreise nach Rom beschreibt er als tief bewegend: „Es war eine Glaubenserfahrung. Als ich aus dem Gefängnis kam und zum Flughafen gebracht wurde, betete ich das Glaubensbekenntnis – für den Glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.“

Mit großer Dankbarkeit blickt er auf diesen Neuanfang: „Ich kam nach Rom mit viel Emotion, viel Freude, viel Enthusiasmus, vielen Tränen – und einem Herzen voller Dank für Gott, den Papst, das Staatssekretariat und all die Männer und Frauen, die meine Abreise organisiert haben. Und für alle, die für mich gebetet haben.“  DT/jg

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