Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Zur anstehenden Europawahl

EU-Bischöfe rufen zur Wahl pro-europäischer Parteien auf

Es gelte, Abgeordnete und Parteien zu wählen, die sich für christliche Werte und das europäische Projekt einsetzten.
Europawahlen 6. - 9. Juni 2024
Foto: picture alliance/dpa/AP | Jean-Francois Badias | Die Idee der Gründungsväter der Europäischen Union muss unterstützt und weitergeführt werden, so die Bischöfe der Europäischen Union.

Die katholischen Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) rufen mit Blick auf die Europawahlen im Juni dazu auf, verantwortungsbewusst Abgeordnete des Europäischen Parlaments zu wählen, die sich christlichen Werten und dem europäischen Projekt verpflichtet wissen. In einer gemeinsamen Erklärung vom Mittwoch schreiben sie, es brauche „mutige, kompetente und werteorientierte politische Entscheidungsträger, die ehrlich das Gemeinwohl verfolgen“,  um eine „bessere Zukunft für uns und die nächsten Generationen zu schaffen, nicht nur in Europa, sondern auch in der Welt". 

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Besonders ermutigen die Bischöfe auch junge europäische Katholiken, die vom 6. bis 9. Juni erstmals wählen werden, „sich intellektuell und moralisch gut vorzubereiten, um im Geiste des Dienstes an der Gemeinschaft zum Gemeinwohl beizutragen“.

Für Frieden, Freiheit und Wohlstand

Die Bischöfe erinnerten daran, dass das Projekt der Integration vor über 70 Jahren „aus der Asche der schrecklichen Kriege" entstand, „die unseren Kontinent im letzten Jahrhundert verwüsteten und großes Leid, Tod und Zerstörung verursachten“. Ziel sei es gewesen, „Frieden, Freiheit und Wohlstand zu gewährleisten“, so die Vertreter von 25 Bischofskonferenzen weiter.

Es liege in der Verantwortung jedes Einzelnen, „bei den kommenden Wahlen die bestmögliche Wahl zu treffen“ und für Kandidaten und Parteien zu stimmen, „die das europäische Projekt eindeutig unterstützen und von denen wir vernünftigerweise annehmen, dass sie unsere Werte und unsere Idee von Europa fördern“. Dazu zählten die „Achtung der Menschenwürde, Solidarität, Gleichheit, Familie und die Heiligkeit“ sowie Demokratie und Freiheit, ökologisches Engagement und der Grundsatz der Subsidiarität.

Idee der Gründungsväter weiterführen

Weiter erinnern die Bischöfe daran, dass viele Gründungsväter der Europäischen Union überzeugte Katholiken gewesen waren, „die einen starken Glauben an die Würde jedes Menschen und an die Bedeutung der Gemeinschaft hatten“. Und sie seien überzeugt, dass dieses Projekt „unterstützt und weitergeführt werden muss“. Dabei verweisen sie auf aktuelle Herausforderungen wie den Ukrainekrieg, Migration, Klimawandel, die Nutzung künstlicher Intelligenz, Europas Rolle in der Welt und die EU- Erweiterung.

Zwar sei die Europäische Union nicht perfekt und „viele ihrer politischen und rechtlichen Vorschläge“ entsprächen nicht „den christlichen Werten und den Erwartungen vieler ihrer Bürger“. Aber jeder sei aufgerufen, „sie mit den Mitteln, die uns die Demokratie bietet, zu verbessern“, so die Bischöfe. Für die Deutsche Bischofskonferenz unterzeichnete deren COMECE-Vertreter Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen diesen Aufruf.  DT/dsc

Sollten Bischöfe Wahlempfehlungen aussprechen? Lesen Sie dazu ein Pro-und-Contra in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

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