Zum Auftakt der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda hat der Vorsitzende der deutschen Bischöfe, Bischof Georg Bätzing, am Montag vor Journalisten erklärt, dass er den synodalen Kurs der deutschen Ortskirche trotz gegenteiliger Signale aus Rom nicht in Frage stelle. Keinen Änderungsbedarf sieht er bei den Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, die mehrere deutsche Bistümer, darunter das Bistum Limburg, in dem Bätzing als Ortsbischof waltet, anbieten.
Der Papst nehme „Fiducia supplicans“ nicht zurück. Dies sei ein wichtiges Zeichen. Im Hinblick auf die Handreichung für Segensfeiern, die in mehreren deutschen Bistümern eingeführt wurde, sprach Bätzing von „maßvollen Erweiterungen für unsere pastorale Situation und Praxis in Deutschland“. Die deutsche Praxis stellt aus Sicht des DBK-Vorsitzenden „in keinster Weise (sic!) einen Gegensatz“ zu den jüngsten Interviewaussagen des Papstes dar. Leo XIV. habe eine Weltperspektive vor Augen.
Bätzing: Weltkirchliche Einheit bedeutet nicht Einheitlichkeit
Weltkirchliche Einheit sei nicht Einheitlichkeit, so Bischof Bätzing. Die römische Kurie und die römische Kirche hätten hier „Lösungen anzutragen“ für die Frage, wie Einheit in den unterschiedlichen Kulturen zusammengehe. Die Weltkirche bewege sich „in anderen tempi“. Man bleibe mit der Weltkirche „in Verbindung“ und werde „maßvoll andere Dinge tun“, die aus pastoralen Gründen „notwendig“ seien.
Auf die Frage, warum er nicht im Geist der Synodalität mit den Bischöfen über die Aussagen des Papstes, die in Deutschland als Widerspruch zur Praxis einiger Bistümer aufgefasst werden, berate, statt sich vor der Eröffnung der Vollversammlung festzulegen, antwortete der Vorsitzende: „Wir beraten nicht über ein Interview des Heiligen Vaters“. Wenn der Heilige Vater den Bischöfen der Weltkirche etwas zu sagen habe, werde er das tun.
Der DBK-Vorsitzende hält daran fest, dass der Synodale Ausschuss, der im November wieder tagt, eine Satzung für eine künftige Nationale Konferenz erstellen solle. Seiner Darstellung zufolge „sind wir im engen Austausch mit Rom“ um eine Synodalsatzung zu erarbeiten, die mit den römischen Vorgaben übereinstimme. „Der Papst unterstützt das“.
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