Die Menschen im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seien zutiefst religiös, doch gebe es Herausforderungen, Konflikte und einen Zusammenbruch der Wirtschaft, berichtete der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo, am Mittwoch beim Internationalen Eucharistischen Kongress (IEC) in Budapest. Zuletzt seien viele Kirchen angegriffen worden und viele Christen mussten aus ihren Dörfern fliegen, deutete der Kardinal die politischen Spannungen in seiner Heimat an. Das Christentum sei in Myanmar die Religion einer Minderheit. Dennoch: „Die Kirche ist jung und wächst ständig.“ Auch gebe es bereits viele Priester und Mönche.
Katechese über die Geduld
Ohne auf den Militärputsch in seinem Land konkret einzugehen, hielt Kardinal Bo eine Katechese über die Geduld: „Der Barmherzigkeit Gottes ist nichts unmöglich.“ Gott zwinge die Menschen, geduldig zu sein. So habe die Geduld auch dabei geholfen, die Menschlichkeit durch die Pandemie hindurch zu retten. 16 Monate lang habe es in der Corona-Krise keine öffentlichen Messen gegeben, doch sei dadurch die Hauskirche gestärkt und die priesterliche Verantwortung aller Getauften bewusster geworden. Die Eucharistie sei „das Sakrament der göttlichen Geduld“. Seinem internationalen Publikum gab der Kardinal aus Myanmar mit auf den Weg: „Das Leben ist kein Fastfood-Restaurant, sondern eine zarte Pflanze.“
Eucharistisch leben
Der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, lud dazu ein, die Heilige Messe jeden Tag zu erleben. „Wir müssen eucharistisch leben!“ Heute gebe es viele Konzepte, die die für alle gültige moralische Ordnung nicht anerkennen, so Gadecki. „Diese Ordnung kann nur von Gott aufrechterhalten werden.“ Der Erzbischof von Posen zeigte sich überzeugt, dass es keinen echten Frieden geben werde, wenn es nicht zu einem tiefen Sinneswandel kommt. DT/sba
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