„Es wird nie einen wahren Frieden geben,
wenn wir nicht in der Lage sind, ein gerechteres
Wirtschaftssystem aufzubauen“
Papst Franziskus
Die Menschheit trage „im Gedächtnis und am eigenen Fleisch“ die Zeichen immer brutalerer Konflikte, die vor allem die Ärmsten und die Schwächsten träfen. Angesichts vieler widersprüchlicher Interessen sei es notwendig, „an das moralische Gewissen und an den persönlichen und politischen Willen zu appellieren.“ Die politische Bereitschaft zu Einigung und Versöhnung müsse immer wieder gestärkt werden. Auch sei jeder dafür verantwortlich, sich über Ideologien und Meinungen hinweg für Wahrheit, Gerechtigkeit und die Rechte von Schwächeren einzusetzen, so Franziskus.
Franziskus: Wir brauchen eine „ökologische Umkehr“
Mit Blick auf die Konsequenzen aggressiver Ausbeutung natürlicher Ressourcen bekräftigt der Papst seine Forderung nach einer „ökologische Umkehr“: „Angesichts der Folgen unserer Feindseligkeit den anderen gegenüber und der Auswirkungen der fehlenden Achtung für das gemeinsame Haus und der missbräuchlichen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen – einzig als Mittel für schnellen Profit heute gesehen, ohne auf die Gemeinschaften vor Ort, das Gemeinwohl und die Natur zu achten – brauchen wir eine ökologische Umkehr.“
„Der Weg der Versöhnung wird
vom Sakrament der Versöhnung getragen“
Papst Franziskus
Ausdrücklich geht Franziskus auf die Bedeutung des Bußsakramentes ein: Für die Jünger Christi werde der Weg der Versöhnung auch vom Sakrament der Versöhnung getragen, das der Herr zur Vergebung der Sünden der Getauften geschenkt habe. „Dieses Sakrament der Kirche, das die Menschen und Gemeinschaften erneuert, ruft dazu auf, den Blick auf Jesus gerichtet zu halten, der ,alles im Himmel und auf Erden’ versöhnt hat und ,der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut' (Kol 1,20). Dieses Sakrament verlangt zudem, jede Gewalt in Gedanken, Worten und Werken sowohl gegen den Nächsten als auch gegen die Schöpfung abzulegen. Die Gnade Gottes des Vaters wird als bedingungslose Liebe geschenkt. Wenn wir in Christus seine Vergebung empfangen haben, können wir uns auf den Weg machen, um diese Vergebung den Männern und Frauen unserer Zeit anzubieten“, hebt der Franziskus hervor.
Die Papst-Botschaft zum Weltfriedenstag 2020 trägt den Titel „Der Frieden als Weg der Hoffnung - Dialog, Versöhnung und ökologische Umkehr“. Die katholische Kirche begeht den Friedenstag am 1. Januar.
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