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Trotz Rekordeinnahmen: Bistümer haben Geldsorgen

In der vergangenen Woche vermeldete die Deutsche Bischofskonferenz einen neuen Rekord bei der Kirchensteuer. Offene Baustellen gibt es bei den Finanzen dennoch weiterhin.

So viel Geld haben die 27 deutschen Diözesen noch nie zuvor aus der Kirchensteuer erhalten. Über 6,6 Milliarden Euro zahlten die deutschen Katholiken im vergangenen Jahr. Diese grundsätzlich erfreuliche Meldung wird allerdings geschmälert durch andere Zahlen aus der Jahresstatistik. Diese hatten bereits in den zurückliegenden Wochen für Schlagzeilen gesorgt.

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Angespannte Lage vor allem im Osten

Trotz steigender Einnahmen wird daher in der Kirche nur selten offen über Finanzen gesprochen. Zu viele Baustellen sind in diesem Bereich noch offen. Zudem bedeutet das Mehr an Steuereinnahmen längst nicht überall eine sorgenfreie Finanzlage. Im Gegenteil: An vielen Orten, insbesondere bei den Diözesen im Osten der Republik, wachsen die Probleme.

Sie drängen daher bereits seit längerem auf die Lösung einer offenen Frage. Seit 25 Jahren zahlen die West-Bistümer ihnen einen unterstützenden Strukturbeitrag. Nach aktuellem Stand wird damit allerdings im kommenden Jahr Schluss sein. Überlegungen für eine Nachfolgeregelung gibt es zwar bereits, einem finalen Beschluss stehen aber noch manche Hürden im Weg.

DT/kma

Einen ausführlichen Hintergrund zur finanziellen Lage der deutschen Bistümer und der Debatte über den Strukturbeitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“.

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Redaktion Deutsche Bischofskonferenz Diözesen Kirchensteuer

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